Pharmazeutische Zeitung online

US-Arzneiausgaben steigen rasant

28.08.2000  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel Govi-Verlag

STUDIE

US-Arzneiausgaben steigen rasant

vwd-Artikel

In den USA stiegen 1999 die Aufwendungen für verschreibungspflichtige Pharmazeutika erheblich. Laut einer Studie der Marktforschungsfirma Express Scripts lnc. erhöhten sich die Ausgaben um 17,4 Prozent. Am härtesten von diesem Anstieg war die Bevölkerungsgruppe der über 70-Jährigen betroffen.

Neben Preissteigerungen war der Zuwachs der Aufwendungen durch einen allgemein erhöhten Verbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten bedingt. Zum Teil stieg der Umsatz auch auf Grund populärer neuer, vergleichsweise teurer Erzeugnisse.

Es gibt bereits etwa ein Dutzend Vorlagen der politischen Parteien, die vorschlagen, dass verschreibungspflichtige Arzneien in den Leistungskatalog von Medicare aufgenommen werden sollten. Medicare ist ein Programm der öffentlichen Gesundheitsversorgung auf Bundesebene (federal health program) für Senioren und Behinderte.

Im Leistungskatalog von Medicare sind verschreibungspflichtige Medikamente nur bei Klinkaufenthalten und ambulanter klinischer Versorgung enthalten, von sehr wenigen Ausnahmefällen abgesehen nicht jedoch die Erstattung bei Verabreichung im privaten Bereich. Der 1999 gemessene Zuwachs ist laut Express Scripts der höchste Wert seit 1993. Im Durchschnitt stiegen die Preise um 9,6 Prozent. Die jährlichen Ausgaben pro Person erhöhten sich von 329,83 auf 387,09 Dollar. In der Fachpresse wurden einzelne verschreibungspflichtige Medikamente (zum Beispiel zwei Hormon-Ersatzpräparate, ein Diabetes-Mittel sowie ein Antihistaminikum) von Markenherstellern angeführt, deren Preise sogar zwischen 12 und 15 Prozent angehoben wurden.

Mit besonders hohen Arzneimittelausgaben haben chronisch kranke, ältere Menschen zu kämpfen. Express Scripts fand heraus, dass viele Senioren, die an einer der zehn häufigsten Krankheiten leiden (unter anderem chronische Herz- und Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, Diabetes) pro Jahr mehr als 400 Dollar für Arzneimittel ausgeben. Die Untersuchung offenbarte weiterhin, dass jeder ältere Bürger 1998 im statistischen Durchschnitt 29 verschiedene verschreibungspflichtige Arzneimittel erhielt.

Die Pharmaproduzenten betreiben für verschreibungspflichtige Präparate zudem eine sehr aggressive Werbung, die sich direkt an die Verbraucher richtet. Nach Angaben der Werbewirtschaft haben die Hersteller 1999 allein für Fernsehwerbung 1,1 Milliarden Dollar ausgegeben, 70 Prozent mehr als im Vorjahr. Spitzenreiter dieser Kampagnen waren Antiallergika wie die verschreibungspflichtigen Antihistaminika Claritin, Allegra und Zyrtec.

Auch bei verschreibungspflichtigen Pharmazeutika läßt sich eine Art Markentreue feststellen, zumindest entsteht eine Form der Produktbindung. Nachweislich haben Marktuntersuchungen ergeben, dass Patienten, die mit einem kostenlos verabreichten Medikament ihre Therapie begonnen hatten, im Falle einer längeren oder chronischen Krankheit mit großer Mehrheit bei dem entsprechenden Erzeugnis blieben.

Nach Schätzungen von Express Scripts soll sich der Kostenanstieg bei verschreibungspflichtigen Medikamenten ab 2001 etwas stabilisieren. Dennoch dürfte bis 2004 der jährlich aufgewendete Betrag für verschreibungspflichtige Arzneimittel auf 760 Dollar je Person klettern. Top

© 2000 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa