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FMC ein Zugpferd von Fresenius

14.04.1997  00:00 Uhr

-Wirtschaft & Handel

  Govi-Verlag

FMC ein Zugpferd von Fresenius

  Fresenius Medical Care (FMC), die 100prozentige neue Aktiengesellschaft der Fresenius AG, Bad Homburg, gehört mit ihren Tochtergesellschaften international zu den führenden Anbietern und Vertreibern von Produkten zur Hämo- und Peritonealdialyse, wie Fresenius in einem vorläufigen Bericht über das Geschäftsjahr 1996 feststellt. In den USA unterhält das Unternehmen über 600 und in weiteren 15 Ländern rund 140 Dialysezentren. Außerdem bietet FMC in rund 500 Krankenhäusern der USA stationäre Dialysebehandlungen an und ist auf den Gebieten Homecare und Diagnostik tätig.

In Zahlen ausgedrückt: Mit Verschmelzung der Sparte Dialysetechnik von Fresenius mit der National Medical Care zum FMC-Konzern steigerten die Bad Homburger ihren weltweiten Umsatz um 63 Prozent auf 3635 Millionen DM, davon entfallen auf FMC 2223 Millionen DM (nach 1244 Millionen im Vorjahr). Ohne FMC steigerte Fresenius im Konzern den Umsatz um 27 Prozent, dazu trugen die Geschäftsbereiche Pharma 835 Millionen DM (plus 16 Prozent), Intensivmedizin & Diagnostik 179 Millionen DM (plus 16 Prozent) bei. Hinzu kommen 116 Millionen DM Umsatz durch Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an Vamed.

Der Auslandsanteil am Umsatz wurde im Berichtsjahr auf 75 Prozent erhöht, die Umsatzanteile in den Regionen entwickelten sich wie folgt: Deutschland 25 (nach 39) Prozent, europäisches Ausland - wie im Vorjahr - 30 Prozent, Nordamerika 35 (nach 20) Prozent, sonstige Regionen 11 (10) Prozent.

Der Jahresabschluß im Konzern konnte um 45 Prozent auf 132 Millionen DM gesteigert werden. Ohne Einbeziehung von National Medical Care wäre er auf 135 Millionen DM (plus 48 Prozent) gestiegen. Bei der Fresenius AG stieg der Überschuß auf 98 nach 53 Millionen DM. Er enthält 46 Millionen DM an Erträgen aus Dividendenausschüttungen von Tochtergesellschaften. Die Bilanzsumme stieg im Konzern aufgrund der starken Geschäftsausweitung auf 7365 Millionen DM (nach 1606 Millionen in 1995). Beschäftigt werden 32.521 Mitarbeiter davon 28.417 im Ausland und 4104 im Inland. Allein durch die Verschmelzung mit National Medical Care kamen 21.500 Beschäftigte hinzu, weitere 2401 Mitarbeiter durch andere Akquisitionen.

Homecare in USA ein schwieriges Geschäft

Schwierig gestaltete sich der nur in den USA betriebene Geschäftsbereich Homecare bei FMC. Er ging um 12 Prozent auf 288 Millionen US-Dollar zurück. Nach den Ausführungen des Fresenius-Vorstandsvorsitzenden Dr. Gerd Krick ist dieses negative Ergebnis auf "regulatorische Veränderungen der Erstattungsvorschriften für bestimmte zentrale Ernährungstherapien durch die US-Regierung" zurückzuführen. Hinzu komme der Preisdruck von Managed Care-Organisationen. Reagiert habe das Unternehmen mit der Einleitung einer größeren Reorganisation.

Mit Zustimmung des Aufsichtsrats hat der Fresenius-Vorstand beschlossen, eine Kapitalerhöhung aus dem 1993 genehmigten Kapital durch Ausgabe von auf die Inhaber lautenden Vorzugsaktien durchzuführen. Das Grundkapital wird damit nominal um 10 Millionen auf 100 Millionen erhöht. Es werden zwei Millionen neue Aktien im Nennwert von 5 DM ausgegeben. Die Bezugsfrist läuft vom 30. April bis 15. Mai 1997. Die Erstnotierung soll am 16. Mai erfolgen. Den Emissionserlös will Fresenius zur Finanzierung einer weiteren Expansion verwenden.

PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold, Bad Homburg
   

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