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Die Quandts schätzen Diskretion

10.01.2005  00:00 Uhr
Porträt

Die Quandts schätzen Diskretion

von Michael Friedrich, Hamburg

In der alljährlichen Liste der Reichsten der Welt des US-Magazins «Forbes» finden sich neben illustren Namen wie Bill Gates oder Friedrich Flick auch Angehörige einer Familie, deren Namen nicht jedem ein Begriff sein dürfte: die Quandts.

Obwohl eine der mächtigsten Wirtschaftsdynastien Deutschlands, macht die Familie so gut wie nie Schlagzeilen. Kein Glamour, keine wüsten Partys, keine Skandale. Die Quandts schätzen Diskretion. Den Grundstein des Imperiums legte in den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Industrielle Günther Quandt. Vor rund 50 Jahren, am 30. Dezember 1954, starb er in Kairo.

Allein das Vermögen von Johanna Quandt und ihrer Kinder Susanne Klatten und Stefan Quandt wird auf zusammen knapp 20 Milliarden Dollar (knapp 15 Milliarden Euro) geschätzt. Die Familie verwaltet ein weit verzweigtes Wirtschaftsimperium, darunter die DAX-Unternehmen Altana und BMW.

Günther Quandt, geboren am 28. Juli 1881 in Pritzwalk (Brandenburg), war rasch vom mittelständischen Tuchfabrikanten zum Großindustriellen aufgestiegen. In der Zeit der Hochinflation machte er mit gewagten Aktiengeschäften ein Vermögen und stieg rasch zu einem der reichsten Unternehmer der Weimarer Republik auf. Er bekleidete zahlreiche Vorstands- und Aufsichtsratsposten, unter anderem bei Gerling, AEG, Daimler-Benz, der Accumulatoren-Fabrik AFA, der heutigen Varta, und der Deutschen Bank.

Privat lief für den erfolgsverwöhnten Unternehmer nicht alles nach Wunsch. 1918 war seine erste Frau an der spanischen Grippe gestorben. Die Ehe mit seiner zweiten Frau Magda scheiterte. Sie heiratete Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels und gelangte an seiner Seite zu trauriger Berühmtheit.

Während des Zweiten Weltkriegs produzierte die AFA die U-Boot- und Torpedobatterien der deutschen Marine. Nach dem Krieg kamen die Amerikaner zu dem Ergebnis, dass ein früherer Angriff auf die Werke der AFA, in dem auch Zwangsarbeiter beschäftigt waren, die Schlagkraft der deutschen U-Boot-Flotte erheblich eingeschränkt hätte. Auch die Batterien für Hitlers „Vergeltungswaffen“ VI und V2 kamen aus den Werken der AFA. 1937 verlieh das Regime Quandt den Titel eines „Wehrwirtschaftsführers“.

Tod in Ägypten

1946 wurde Quandt von den Besatzungsmächten festgenommen und rund eineinhalb Jahre lang interniert. Nach Abschluss des Entnazifizierungsverfahrens arbeitete Quandt verstärkt seine beiden Söhne Harald und Herbert in die Unternehmensführung ein. Am 30. Dezember 1954 starb Quandt während einer Erholungsreise in Kairo. Die Söhne konsolidierten das Erbe. Ende der 50er-Jahre sanierte Herbert den damals stark angeschlagenen Autobauer BMW und verhinderte durch den Erwerb eines großen Aktienpakets eine Übernahme durch die Daimler-Benz AG. 1967 kam Harald Quandt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Um Erbstreitigkeiten zu verhindern, verteilte Herbert Quandt den Besitz. Haralds Witwe Inge erhielt ein umfangreiches Aktienpaket. Das Aktienkapital der Varta übertrug Herbert Quandt seinen drei Kindern aus zweiter Ehe. Die Hauptverantwortung legte er in die Hände seiner dritten Frau Johanna und der gemeinsamen Kinder Susanne und Stephan. Gemeinsam mit ihrer Mutter halten die Geschwister 46,6 Prozent an BMW. Susanne Klatten hat derzeit 50,1 Prozent an Altana und Stefan Quandt ist Alleinaktionär der Delton AG (Bad Homburg), die unter anderem die Mehrheit an der Thiel Logistik AG und der CEAG AG (Ladegräte für Mobiltelefone) hält. Top

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