Wirtschaft & Handel
1996
erlöste der Stada-Konzern einen Umsatz von 343 Millionen
DM, das sind 29,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch mit
dem operativen Ergebnis von 20,5 Millionen DM und einem
ausgewiesenen Überschuß von 13,5 Millionen DM ist der
Vorstand zufrieden. Besonders stolz ist er auf das
Vorrücken auf den fünften Platz in der Rangliste der
führenden Anbieter der Pharmabranche nach verkauften
Packungen in Deutschland.
Den Hauptanteil am Konzernumsatz trägt bei
Stada die Generikasparte mit 78 Prozent. Im
verschreibungspflichtigen Segment wuchsen die Erlöse der
Stadapharm um rund 20 Prozent auf 97 Millionen DM. Das
Geschäft mit den OTC-Präparaten trug 75,8 Millionen DM
zum Gesamterlös bei. In Deutschland steigerte die Stada
OTC Arzneimittel GmbH ihren Umsatz um 15,2 auf 75,2
Millionen DM und konnte sich so, wie der
Vorstandsvorsitzende Hartmut Retzlaff in der
Bilanzpressekonferenz am 23. April in Frankfurt am Main
betonte, den dritten Platz unter den deutschen
OTC-Anbietern sichern. Für die Stada AG wird ein
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 10,7
Millionen DM und ein Jahresüberschuß von 6,3 Millionen
DM ausgewiesen. Geplant ist die Ausschüttung einer
Dividende von 7,50 DM je 50-DM-Aktie.
Deutschland bleibt für Stada somit weiterhin der
wichtigste Markt. Der Nettoumsatz kletterte 1996 um 26,2
Prozent auf 191 Millionen DM. Erfolgreich waren jedoch
auch die ausländischen Tochtergesellschaften. So
verbuchte die belgische Eurogenerics einen Umsatzsprung
von 32 Prozent auf 12,8 Millionen DM und die
niederländische Centrafarm - trotz der staatlich
verordneten Preissenkung um 20 Prozent - von 36,3 Prozent
auf 137 Millionen DM. Fast verfünffachen konnte die
Stada Pharmaceuticals Asia in Hongkong ihren Umsatz von
0,4 Millionen auf 1,9 Millionen DM. Die Koordination der
Exportaktiviäten in der Stada Arzneimittel International
hat sich gleichfalls bewährt: Hier verdoppelte sich der
Umsatz auf 12 Millionen DM. Dagegen sprach der Vorstand
von einem Behaupten der Töchter in der Schweiz (2,2
Millionen DM ) und Österreich (0,6 Millionen DM). Die
Präsenz in diesen Märkten sei jedoch wichtig, da dort
das Generikageschäft überhaupt erst anlaufe.
Weiter auf Expansionskurs
Wie Retzlaff betonte, ist der positive
Geschäftsverlauf in 1996 zu einem großen Teil auf die
richtige Geschäftsstrategie, erfolgreiche
Produkteinführungen und bewährte Vertriebswege
zurückzuführen. Optimistisch gibt er sich auch für
1997, in dem ein Umsatz von etwa 400 Millionen DM
anvisiert wird. Dies sei ohne eine Ausweitung der
vorhandenen Kapazitäten möglich. Der Umsatz der
Stadapharm sei im ersten Quartal 1997 um 12 Prozent
angestiegen.
Durch Neueinführungen insbesondere in der Generikasparte
sowie Vitamin- und Mineralstoff-Präparaten geht der
Vorstand von weiteren Umsatzsteigerungen aus. Darüber
hinaus soll die zur Zeit laufende zweite Tranche der
Kapitalerhöhung eine solide finanzielle Basis
bereitstellen, um in die Ausweitung des Sortiments und
des Außendienstes, in Beratungs- und Serviceleistungen
sowie in die Entwicklung von Zulassungen und weitere
Produktbeschaffung zu investieren. Durch umfangreiche
Investitionen im In- und Ausland will der Pharmakonzern
zusätzlich seine Position im Generikamarkt stärken, so
auch in den wachsenden Märkten Osteuropas und
Südostasiens.
PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold, Frankfurt am Main
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