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Bayer erhält neue Struktur

18.03.2002  00:00 Uhr

Bayer erhält neue Struktur

von Erdmuthe Arnold, Leverkusen 

Ganz konträr zum Vorjahr hat der Bereich Gesundheit dem Bayer-Konzern das Ergebnis 2001 verhagelt. Vorstandschef Dr. Manfred Schneider musste daher in seiner letzten Bilanzkonferenz eine Dividendenkürzung ankündigen. Das Lipobay-Desaster ist ausschlaggebend für eine völlige Umstrukturierung der Unternehmensgruppe.

2001 war für Bayer ein Geschäftsjahr, "wie wir es noch nicht erlebt hatten", sagte Schneider. Neben den Problemen im Pharmabereich hätten auch die Arbeitsgebiete Polymere und Chemie unter dem konjunkturellen Umfeld gelitten: In Folge sank der Konzernumsatz um 2 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro und das operative Ergebnis um 51 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn sank um 47 Prozent auf 965 Millionen Euro. Allerdings wuchs der Umsatz im fortzuführenden Geschäft um 1 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro. Dies trotz des Ausfalls von 0,7 Milliarden Euro nach der Rücknahme von Lipobay, stellte Schneider relativierend klar. Das Minusergebnis zieht eine Dividendenkürzung um 0,50 Euro auf 0,90 Euro je Aktie nach sich. Dennoch handele es sich um "die höchste Ausschüttungsquote in der gesamten Bayer-Geschichte", sagte der Vorstandsvorsitzende. Er erwartet bereits im laufenden Jahr eine erhebliche Verbesserung der Ergebnisse.

Positiv entwickelte sich 2001 nur das Arbeitsgebiet Landwirtschaft mit einem Wachstum um 7 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Nach dem Erwerb von Aventis CropScience, für den in Kürze die Zustimmung der Kartellbehörden vorliegen soll, rückt Bayer im Agrarmarkt zur Weltspitze. Herausforderung ist für den Vorstand jetzt die erfolgreiche Integration in die neu zu formierende Bayer CropScience AG. Trennen will sich Bayer von Geschäftsfeldern, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören. Dazu zählen Haarmann & Reimer, Rhein Chemie, Polymer Latex und die restlichen Generika-Aktivitäten in Frankreich, Spanien und Südafrika. Das Geschäftsfeld Haushaltsinsektizide soll ebenfalls verkauft werden.

Denn in der künftigen HealthCare AG will sich Bayer "vollkommen auf die Forschung, Entwicklung und Vermarktung von Arzneimitteln für Mensch und Tier sowie auf moderne Diagnostik fokussieren", erläuterte Schneider. Für den Gesundheitsbereich sucht Bayer ausdrücklich Partner. So wurde erst kürzlich eine Zusammenarbeit mit Aventis-Behring bei biologischen Produkten vereinbart.

Im Verbund flexibler

Finanzvorstand Werner Wenning, der nach der Hauptversammlung am 26. April in Nachfolge von Schneider den Vorstandsvorsitz übernehmen wird, stellte die Grundzüge der neuen Konzernstruktur vor. Mit ihr soll die große, behäbige Bayer AG "zu einem transparenten, flexiblen, fokussierten und gestärkten Verbund aufgebaut werden". Ziel ist, das Potenzial des Unternehmens voll auszuschöpfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und zugleich vorhandene Schwächen zu bereinigen. Die vier Arbeitsgebiete werden im Zuge der Umstrukturierung in rechtlich selbstständige Aktiengesellschaften umgewandelt, die zu 100 Prozent Bayer gehören. Drei Dienstleistungsgesellschaften sollen sie unterstützen. An der Spitze des Konzerns wird ein aus fünf Mitgliedern bestehender Holding-Vorstand stehen, der laut Wenning "über Portfolio, Strategien, Budgets und Finanzen sowie die wichtigsten Führungspoitionen entscheidet".

Die organisatorische Ausrichtung der Teilkonzerne und Dienstleistungsgesellschaften wird bereits schrittweise umgesetzt. Ab dem zweiten Quartal 2002 entsteht die Bayer CropScience AG mit 20.000 Mitarbeitern. In Aktion treten ab Juli 2002 die Bayer HealthCare AG mit 30.000 Mitarbeitern und 11 Milliarden Euro Umsatz, die Bayer Polymers AG mit 22.000 Mitarbeiten und 11 Milliarden Euro Umsatz und die Bayer Chemicals AG mit 14.500 Mitarbeitern sowie 4 Milliarden Euro Umsatz.

Gegründet werden darüber hinaus die Dienstleistungsgesellschaften Bayer Business Services GmbH mit 7500 Mitarbeitern, Bayer Technology Services GmbH mit 1800 Mitarbeitern und die Bayer Standort Dienste GmbH & Co. OHG mit 7200 Mitarbeitern. Diese Gesellschaften sollen nicht nur den Schwesterfirmen zuarbeiten, sondern bei anderen Unternehmen einen externen Umsatz erwirtschaften. Deutlich wurde herausgestellt, dass es weiterhin nur eine Bayer-Aktie geben wird. Top

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