Fresenius peilt zweistelliges Wachstum an |
11.03.2002 00:00 Uhr |
Für die mit Abstand größte Tochter, die amerikanische Fresenius Medical Care (FMC), wird ein Umsatzplus von 6 bis 9 Prozent angepeilt. Auf Grund der Umstellung auf die amerikanische Rechnungslegung US-GAAP hält der Vorstand einen Jahresüberschuss von 350 Millionen Dollar für möglich.
Hohe Rückstellungen 2001
2001 hatte der Konzern den Umsatz mit 61.000 Beschäftigten um 20 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro steigern können. Auf Grund hoher Rückstellungen bei der Dialyse-Tochter FMC ging der Jahresüberschuss um 33 Prozent auf 179 Millionen Euro zurück. Die Dividende der Fresenius AG soll dennoch von 0,93 auf 1,03 Euro je Stammaktie beziehungsweise 0,96 auf 1,06 Euro je Vorzugsaktie erhöht werden.
Bei FMC verbesserte sich der Umsatz 2001 um 16 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Die Rückstellungen für juristische Auseinandersetzungen in den USA von 258 Millionen Dollar ließen allerdings den Jahresüberschuss auf 61 (Vorjahr: 212) Millionen Dollar zurück gehen. Auch für diesen Konzernteil wird eine Dividendenerhöhung vorgeschlagen, und zwar von 0,78 auf 0,85 Euro beziehungsweise 0,84 auf 0,91.
FMC-Vorstandschef Ben Lipps äußerte sich zuversichtlich, dass mit dem hohen Rückstellungsbetrag und ersten Vergleichen in den USA dieses leidige Kapitel endgültig abgeschlossen werden kann. Die Auseinandersetzungen resultieren noch aus 1996, als Fresenius von dem US-Unternehmen W. R. Grace die Tochter National Medical Care (NMC) übernommen hatte. Zum einen verlangt die US-Finanzbehörde noch Steuernachzahlungen. Darüber hinaus drängen große private Krankenkassen auf die Rückzahlung überhöhter Abrechnungen, die NMC vorgenommen haben soll.
Eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent auf 1274 Millionen Euro erreichte die Konzerntochter Fresenius Kabi. Sie ist im Klinik- und ambulanten Geschäft auf Infusions- und Ernährungstherapien spezialisiert.
Mit einem Umsatzplus von 59 Prozent auf 452 Millionen Euro konnte Fresenius ProServe aufwarten. Zurückzuführen ist dies auf die erstmalige Konsolidierung der Wittgensteiner Kliniken AG. Das Healthcare-Geschäft in und mit Krankenhäusern stieg um 73 Prozent auf 373 Millionen Euro, das Pharmaindustrie-Geschäft konnte um 14 Prozent auf 79 Millionen Euro gesteigert werden. Das operative Ergebnis stieg um 13 Prozent auf 17 Millionen Euro, das ausschließlich dem Healthcare-Geschäft zu verdanken ist.
Die vierte Firmentochter Fresenius HemoCare steigerte ihren Umsatz um 8 Prozent auf 223 Millionen Euro. In Österreich hat das Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung an der Gerätezentrale für Bluttransfusion des Roten Kreuzes erworben und beliefert Blutspendedienste und Krankenhäuser mit Produkten der Transfusionstechnologie, wie Blutbeutelsysteme für Vollblutfiltration und Blutkomponentenpräparationen. Das operative Ergebnis von FHC stieg um 29 Prozent auf 9 Millionen Euro.
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