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Nur benötigte, nicht verfallene Präparate spenden

13.01.1997  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel

  Govi-Verlag

Nur benötigte, nicht verfallene Präparate spenden

  Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine europaweite Kampagne gestartet, um die Richtlinie für Arzneimittelspenden umzusetzen. In Deutschland koordiniert die Arzneimittelhilfe des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (DIFÄM) in Tübingen diese "Aktion gegen Arzneispendenmüll" in Zusammenarbeit mit Misereor und Brot für die Welt.

Die in englischer Sprache verfaßte WHO-Richtlinie wurde im Mai 1996 von acht großen humanitären Dachorganisationen unterzeichnet. Grundlage sind die erste WHO-Liste unentbehrlicher Arzneimittel (1977) und die Richtlinie für Arzneimittelspenden von 1988. Die neue Richtlinie liegt seit November 1996 nun auch in deutsch als Aktionsbroschüre "Leitlinien für Arzneimittelspenden" vor. Sie kann bei Brot für die Welt (Karlsruher Straße 11, 70771 Leinfelden-Echterdingen), bei Misereor, Abteilung Gesundheit, Mozartstraße 9, 52064 Aachen, oder beim DIFÄM, Postfach 1307, 72003 Tübingen, kostenlos bestellt werden.

Die bundesweite Aktion soll ein Jahr laufen. Gruppen, Organisationen und Firmen sind dazu aufgefordert, die Leitlinien für Arzneimittelspenden zu diskutieren. Dazu liefert DIFÄM auf Wunsch weiterführendes Informationsmaterial und bietet gegebenenfalls Vorträge und Seminare an. Die Broschüre enthält übrigens auch eine Absichtserklärung, die - so der Wunsch der Veranstalter - vielfältig ausgefüllt und unterschrieben nach Tübingen zurückgeschickt wird.

Thematisiert werden in den "WHO-Leitlinien für Arzneimittelspenden" bedarfsgerechte Arzneimittel, nationale Arzneimittellisten, gleichbleibende Zusammensetzung, Qualitätsnachweis, Entsorgung, Haltbarkeit, der internationale (generische) Name, Großpackungen, Packlisten, Benachrichtigung des Empfängers, realistische Wertangabe und Transportkosten. Die Kernsätze werden im einzelnen durch Beispiele, Erläuterungen und Hinweise auf den Anhang ergänzt.

Zweifelhafte Spendenaktionen in der Vergangenheit waren der Grund für die Kampagne. Wie die DIFÄM-Arzneimittelhilfe dazu schreibt, klagen die Empfängerländer über Entsorgungsprobleme aufgrund unbrauchbarer, teilweise gefährlicher Arzneispenden. So mußten in manchen afrikanischen Hospitälern Spendenpakete verbrannt oder vergraben werden, um zu verhindern, daß sie auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Vor einiger Zeit berichteten Printmedien über 340 Tonnen unbrauchbare, da verfallene gespendete Medikamente, die in Mostar lagerten. Nur 5 Prozent aus dem Müllhaufen waren noch brauchbar und mußten in mühsamer Sortierarbeit herausgefiltert werden. Von solchen Negativbeispielen ist übrigens auch in der Aktionsbroschüre die Rede.

So auch im Pharmabrief vom 10. Dezember 1996 der BUKO Pharma-Kampagne, die schon seit vielen Jahren vor unüberlegten Medikamentensammlungen warnt, da dies mehr Probleme schafft als löst. Der Trend verantwortlichen Spendens geht eindeutig hin zur Unterstützung von Gesundheitsprojekten, die sich an den lokalen Bedürfnissen orientieren. Dies auch, um dem Mißbrauch von Arzneimitteln vorzubeugen: In den armen Ländern weiß man um den Wert der Arzneimittel und der Einfallsreichtum ist groß, wie man in den Besitz der Packungen kommen kann, um sie anderweitig zu verkaufen.

PZ-Artikel von Erdmuthe Arnold, Eschborn
   

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