Pharmazeutische Zeitung online

25 Jahre WHO-Liste der essenziellen Arzneimittel

21.10.2002  00:00 Uhr

25 Jahre WHO-Liste der essenziellen Arzneimittel

PZ  Am 21. Oktober wurde die Liste der unentbehrlichen Medikamente (Essential Drug List) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 25 Jahre alt. Hilfsorganisationen feiern diese Liste als Instrument, das seit der ersten Veröffentlichung dazu beigetragen hat, Menschen weltweit Zugang zu lebensrettenden Arzneimitteln zu verschaffen.

Als die WHO die Liste am 21. Oktober 1977 zum ersten Mal herausgab, beinhaltete sie 208 Wirkstoffe. Diese relativ geringe Anzahl genügte, um die meisten medikamentös behandelbaren Krankheiten weltweit zu bekämpfen. Dabei hatten klare Kriterien die Auswahl bestimmt: Die Medikamente sollten den Bedürfnissen der Bevölkerungsmehrheit entsprechen und jederzeit in ausreichender Menge und angemessener Darreichungsform sowie zu erschwinglichen Preisen erhältlich sein.

Die Modell-Liste wurde inzwischen zu einem weltweit anerkannten Konzept. 25 Jahre später zeigt sich, dass dieses Konzept zu einer besseren Übersicht auf dem Arzneimittelsektor geführt hat, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Ärzte ohne Grenzen, dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission und Apotheker ohne Grenzen. 156 der 191 Nationen weltweit hätten anhand der Vorgaben bereits eine nationale Liste der unentbehrlichen Arzneimittel verfasst, die den aktuellen Erfordernissen kontinuierlich angepasst wird. Die Beschaffung sowie die rationale Anwendung der Medikamente wurden seitdem verbessert und die Kosten stark gesenkt. Darüber hinaus trage die Liste dazu bei, die Ausbildung des Personals zu verbessern.

Im April 2002 legte die WHO die zwölfte Ausgabe ihrer Modell-Liste vor, die nun 325 Wirkstoffe enthält. Mit aufgezählt werden jetzt zwölf Präparate zur Behandlung von HIV. Nach Meinung der Hilfsorganisationen ein Durchbruch, denn damit werde ihrer Forderung nach der Bereitstellung von kostengünstigen HIV-Medikamenten Rechnung getragen. Zudem wurde eine sehr umfangreiche und über das Internet verfügbare Datenbank aufgebaut, die wissenschaftlich gesicherte Hintergrundinformationen zu jedem der 325 Mittel enthält.

Dennoch weisen die Hilfsorganisationen darauf hin, dass ein Drittel der Weltbevölkerung noch immer keinen Zugang zu unentbehrlichen Medikamenten hat. Denn meist sind die Arzneimittel für die arme Bevölkerung nach wie vor unbezahlbar. Außerdem beeinträchtigen Naturkatastrophen, Kriege oder bankrotte Staatskassen den Aufbau einer nachhaltigen, stabilen Versorgungsstruktur in vielen Ländern, und Kommunikations- und Transportprobleme stehen einer Versorgung ländlicher Gebiete mit den notwendigen Arzneimitteln häufig im Wege.

Deshalb setzen sich die Organisationen auch nach 25 Jahren dafür ein, dass das Konzept der unentbehrlichen Arzneimittel – das auch für Länder des Nordens Hilfestellung bietet – weiter verbreitet und umgesetzt wird. Das Konzept sei eine unverzichtbare Voraussetzung für eine bessere und finanzierbare Arzneimittelversorgung weltweit. Schließlich dokumentierte die WHO noch im Juni 2002, dass der Zugang zu Gesundheitsversorgung – und dazu gehört auch die Bereitstellung von Basismedikamenten zu akzeptablen Preisen – als Menschenrecht anzusehen ist.  Top

© 2002 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa