Pharmazeutische Zeitung online

Keine Schnäppchen bei eBay

30.08.2004  00:00 Uhr
Versandhandel

Keine Schnäppchen bei eBay

von Imme Schröder, Eschborn

Seit kurzem ist beim größten Online-Auktionshaus eBay auch der Handel mit nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln möglich. Der virtuelle Medikamenteneinkauf lohnt sich jedoch nur selten für die Kunden.

Das Anbieten der Arzneimittel bei eBay ist ausschließlich Apothekern mit behördlicher Erlaubnis zum Versand gestattet und wird gesetzlich kontrolliert. eBay selbst will mit der neuen Kategorie angeblich Apotheken, abseits von den großen Versandapotheken, den Einstieg in den Versandhandel erleichtern.

Für den Kunden lohnt sich der Einkauf der Medikamente jedoch kaum, zumindest wenn man den Preis für die Option „sofort kaufen“ berücksichtigt: So werden zwar Grippostad C Kapseln mit einer Preisersparnis von 95 Cents gegenüber dem üblichen Apothekenverkaufspreis angeboten und die 100er Packung Gelomyrtol forte zum eBay-Festpreis von 22 Euro gegenüber 25,20 Euro in der Apotheke nebenan. Eine Packung mit 30 Tabletten Paracetamol sind im Internet-Handel für den Kunden nur noch mit 19 Cents Ersparnis erhältlich. Wirklich sparen kann er damit aber nicht.

Zu jedem Kauf müssen nämlich noch Versandkosten hinzugerechnet werden, die je nach Anbieter zwischen zwei und sechs Euro variieren können – so wird das vermeintliche Schnäppchen zur teureren Alternative.

Einige Verkäufer bieten dabei sowohl versicherten, als auch unversicherten Versand an, bei anderen ist nur die unversicherte Version möglich. Die Folge: Bei einem Verlust der Sendung muss der Käufer haften und hat keinen Anspruch auf Warenersatz. Die meisten Versand-Apotheken liefern ab einem Mindestbestellwert zwischen 30 Euro und 80 Euro ohne zusätzliche Versandkosten.

Einen konkreten Preisvergleich sollte der Kunde bei jedem Präparat einholen, denn die meisten Artikel sind insgesamt für ihn teurer als in der Apotheke. Einige Medikamente werden sind im Netz sogar ohne die Berücksichtigung der Versandkosten teurer als beim Kauf in der Offizin angeboten.

Für eilige Käufer eignet sich die Bestellung im Netz keinesfalls, denn fast alle Apotheken liefern ausschließlich gegen Vorkasse. Bis die Überweisung auf dem Konto des Anbieters eingeht, können im schlechtesten Fall schon einmal drei Tage vergehen, der Versand durch Post oder Kurierdienste kann ebenfalls zwei bis drei Tage dauern.

Eine wirkliche Ersparnis für die Kunden ausschließlich bei Großpackungen möglich. Doch wäre gerade hier ein beratendes Gespräch mit dem Apotheker notwendig, Hinweise auf Nebenwirkungen oder eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind in der Dauermedikation unverzichtbar. Der Verweis auf die Packungsbeilage ist hier sicherlich nicht ausreichend. Besonders bedenklich sind Preisvorteile bei Großpackungen, wenn sich die Arzneimittel nicht für eine dauerhafte Anwendung eignen. So ist bei eBay eine 100-ml-Nachfüllflasche Otriven Nasentropfen im Angebot, die eigentlich für den Praxisbedarf gedacht ist. Der Hersteller empfiehlt jedoch nur eine Anwendungsdauer von fünf bis maximal zehn Tage, da es ansonsten zu starken Schleimhautschädigungen kommen kann. Es ist fraglich, ob solch eine Packung ohne die entsprechende Beratung an einen Käufer abgegeben werden sollte. Top

© 2004 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa