Kassen beurteilen Budgets ambivalent |
28.08.2000 00:00 Uhr |
Auch die gesetzliche Krankenversicherung hat bereits ein ambivalentes Verhältnis zum Arzneimittelbudget: Während der Chef der Barmer Ersatzkasse, Eckart Fiedler, die Budgets durch Richtgrößen ablösen will, beharren die Spitzenverbände der Kassen darauf, die Sanktionen gegen Ärzte durchzusetzen, wenn die ihre Budgets überschreiten.
Als "nicht richtiges Instrument" betrachtet Fiedler die Regelungen des Arzneimittelbudgets. In Berlin erklärte er vor Journalisten, der vorgesehene Regress für alle Ärzte einer Kassenärztlichen Vereinigung bei Überschreitung des Budgets sei "schwer durchzusetzen". Außerdem: Wenn es ein bundeseinheitliches Budget gäbe, wäre es im vergangenen Jahr nicht überschritten worden.
Fiedler hält es für besser, die Budgets schnellstens durch arztgruppenbezogene
Richtgrößen zu ersetzen. Davon wiederum wollen die Spitzenverbände der Krankenkassen
gar nichts wissen. Sie erwarten, so betonten sie in einer öffentlichen Erklärung, dass
die Haftungsregelungen für die Ärzte eingehalten werden. Die Kollektivhaftung der Ärzte
bei Überschreiten der Budgets dürfe nicht fallen gelassen werden. Das liege "nicht
im gesundheitspolitischen Interesse".
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