AOK-Manager und SPD-Experte werben für Schröders Wiederwahl

von Thomas Bellartz, Berlin

Da dürfte sich der Kanzler mächtig gefreut haben. „Wir im Gesundheitswesen für Gerhard Schröder“ heißt das jüngste Kind der Kampa02, der Wahlkampfzentrale der SPD in Berlin.

Gemeinsam mit Bundesgeschäftsführer Franz Müntefering stellte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in der Hauptstadt eine Initiative vor, die angeblich 600 Männer und Frauen aus dem gesamten Gesundheitswesen zusammenführt. Ihr Ziel: Die Wiederwahl von Gerhard Schröder am 22. September.

Einige Getreue ließen sich im Willy-Brandt-Haus von den Medien ins rechte Bild rücken. Ganz vorne weg: Professor Dr. Karl Lauterbach, einer der meist beschäftigten Experten im Gesundheitswesen und Mitglied des Sachverständigenrats für die Konzertierte Aktion. Mit dabei auch Franz-Josef Knieps. Der als Krankenkassenmanager vorgestellte Knieps ist einer der führenden Köpfe der AOK und warb hier „als Privatmann“ für eine Wiederwahl der SPD. Sein Credo: Nur die solidarische Versorgung sei der richtige Weg.

Lauterbach machte aus seiner Motivation keinen Hehl. Schließlich habe Horst Seehofer, im Schattenkabinett der Union für den Gesundheitsbereich vorgesehen, bereits angekündigt, den Sachverständigenrat aufzulösen. Damit wäre der Professor seinen Job los. Ohne Frage ein wichtiger Grund, sich für den Kanzler und die SPD einzusetzen.

Müntefering kündigte an, die Aktion werde sich auch flächendeckend in den Ländern fortgeführt. Die Gesundheitspolitik sei eines der zentralen Themen in der heißen Phase des Wahlkampfes.

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