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Fehlsteuerung bei den Kassen

19.06.2000  00:00 Uhr

- Politik

Fehlsteuerung bei den Kassen

von Rainer Vollmer, Berlin

"Das Gesundheitswesen in Deutschland ist durchschnittlich gut, aber überdurchschnittlich teuer." AOK-Vorstandsvorsitzender Hans Jürgen Ahrens fordert auf Grund dieser Aussage der Organisation der führenden Industriestaaten (OECD) in Deutschland eine völlig neue Steuerung des Gesundheitsbereichs.

So könnten rund 25 Milliarden DM, ein Zehntel der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung, jährlich eingespart werden. Geld genug sei im System, nur die Verteilung sei ungerecht. Allein auf dem Arzneimittelmarkt seien 7,8 Milliarden DM einzusparen, ohne dass die Versorgung der Patienten gefährdet werde. Seine Perspektive: Innovationspotenziale, auch der pharmazeutische Fortschritt, müssten systematisch identifiert werden.

Ahrens erklärte auf einem AOK-Seminar in Berlin, das System sei durch Überversorgung, Unter- und Fehlversorgung aus dem Ruder gelaufen. Dem müsse im ambulanten und stationären Bereich gegen gesteuert werden. Allerdings hat Ahrens auch bei den Krankenkassen eine Fehlsteuerung festgemacht: Wegen des Wettbewerbs erhielten junge und gute Risiken oft unnötige Leistungen angeboten, während die Versorgung der chronisch Kranken vermieden werde, aus Angst davor, schlechte Risiken als neue Mitglieder anzuziehen.

Den Leistungskatalog der Krankenkassen in Grundleistungen und Wahlleistungen aufteilen zu wollen, ist nach Ansicht des AOK-Bundesverbandes nur durch spezielle Interessenlagen begründet. Das würde lediglich zur Entsolidarisierung beitragen.

Zu den falschen Argumenten gehöre auch die Warnung vor der Kostensteigerung auf Grund der demografischen und medizintechnischen Entwicklung. So könnten die Ausgaben für ältere und kranke Versicherte massiv gesenkt werden durch den Ausbau wirksamer, Krankheitsbild bezogener und qualitätsgesicherter Prävention. Mit Prävention könnten Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege und Unfälle stark verringert werden. Dazu sei es aber notwendig, eine politische Diskussion über langfristige Gesundheitsziele zu beginnen.

Auf dem AOK-Seminar wurde bekannt, dass die Ortskrankenkassen bundesweit ein Behandlungsfehler-Management einrichten. In jedem AOK-Landesverband soll bis Ende des Jahres ein Team von eigenen Juristen, Ärzten und Sozialversicherungsexperten aufgestellt werden. Bei Verdacht auf Behandlungsfehler könne die AOK die Patienten dann medizinisch und juristisch beraten, ob Schadensersatzansprüche und Schmerzensgeldansprüche bestehen. Top

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