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Zytostatika: Ein Workshop, der voll im Trend liegt

31.01.2000  00:00 Uhr

- Politik

Zytostatika: Ein Workshop, der voll im Trend liegt

von Christiane Berg, Hamburg

Rund 450 Teilnehmer hat Chairman Klaus Meier zum 8. Norddeutschen Zytostatika Workshop (NZW) vom 28. bis 30. Januar 2000 in Hamburg–Harburg begrüßt. Die ständig gestiegene Teilnehmerzahl spiegele das große Interesse an der Thematik wider, so der Referent Dr. Rainer Uhlenbusch. "Der NZW ist mittlerweile zur festen Größe für alle rund um die Tumortherapie interessierten Fachkreise, insbesondere Ärzte und Apotheker geworden", bestätigte Dr. Hans-Jochen Gelberg, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, bei der Begrüßung.

Als "Veranstaltung, die voll im Trend liegt", steht der NZW für die Aufbruchstimmung im Berufsstand der Pharmazeuten, betonte Gelberg. Natürlich gebe es in Teilbereichen der Pharmazie unterschiedliche Interessenlagen, beispielsweise zwischen Krankenhaus- und Offizinapothekern. Diese dürften jedoch nicht dazu führen, dass die Apotheker in der Öffentlichkeit nicht mehr mit einer Stimme sprechen. Gelberg: "Als kleiner Berufsstand hätten wir so auf Dauer keine Überlebenschance".

Als erste in Deutschland hat die Apothekerkammer Hamburg in ihre Weiterbildungsordnung die "Onkologische Pharmazie" aufgenommen. Gelberg zeigte sich erfreut, dass die Weiterbildung auf diesem Sektor nach Genehmigung der Aufsichtsbehörde nunmehr beginnen kann. Erfreut zeigte er sich auch über die nun vorliegende Fassung einer neuen Approbationsordnung. Die Apothekerkammern hätten sich mit ihren Vorstellungen weitgehend durchsetzen können.

Kostenreduktion durch Priorisierung

Die "Rationierung von Gesundheitsleistungen" war Thema einer Podiumsdiskussion unter Moderation von Bernd Seguin, NDR Hamburg, zu Beginn des dreitägigen Kongresses. Professor Dr. Günther Wiedemann, Lübeck, stellte den Oregon Health Plan vor, der als Möglichkeit zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen gesehen wird und in Oregon seit 1994 etabliert ist.

Über 700 Diagnosen und Therapien wurden in eine Rangfolge gebracht, sprich: es wurden Prioritäten gesetzt, nach denen entschieden wird, ob die Kosten einer Behandlung erstattet werden oder nicht. Trotz der unvermeidlichen Schwächen, die eine solche Liste hat, stellt sie doch eine Diskussionsgrundlage auch für das deutsche Gesundheitssystem dar, so Wiedemann.

Wesen der Rationierung sei nicht das "Vorenthalten", sondern das "zuteilende Geben", so Professor Dr. Hartmut Kliemt, Duisburg, der bestätigte, dass Rationierung in Zukunft unvermeidbar sein wird. Grundlage jedweder Priorisierung müßten Leitlinien sein. Diese werden stets von Interessenverbänden erstellt, gab Professor Dr. Peter S. Schönhofer, Bremen, zu bedenken. "Noch nie habe ich eine Abhandlung gesehen, die mir bei der Frage hilft, ob und wann ich eine Therapie auf Null stelle". Schönhofer nannte Leitlinien ein "intellektuelles Konstrukt". Eine Entscheidungshilfe seien sie letztlich nicht.

Schütte: Klares Nein zur Rationierung

"Jeder Mensch verarbeitet eine Krankheit anders. Das lässt sich nicht in feste Normen pressen", sagte auch Dr. Wolfgang Wesiak, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. Der Arzt müsse immer individuell und situationsgemäß handeln. Leitlinien müssten "einen Korridor" mit Freiraum für ärztliche Entscheidungen lassen.

Ein klares Nein zur Rationierung artikulierte Götz Schütte, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der ABDA. Der Leidtragende sei der Patient. Schütte zeigte sich vom deutschen Gesundheitswesen in seiner jetzigen Form überzeugt. Die intensivere Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker sei für ihn der Schlüssel zur ökonomischen Arzneimitteltherapie. Wie gut eine solche Kooperation funktioniert, zeige das Miteinander der Onkologen mit Apotheken, die applikationsfertige Zytostatikalösungen herstellen. Der Dialog werde immer selbstverständlicher. Top

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