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Hans-Günter Friese übernimmt das Ruder der ABDA

16.12.1996  00:00 Uhr

- Politik

  Govi-Verlag

Hans-Günter Friese übernimmt das Ruder der ABDA

  Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, ist am 12. Dezember 1996 von der Mitgliederversammlung der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit 89 Prozent der Stimmen (11 Prozent Nein-Stimmen) zum Präsidenten gewählt worden. Er löst Klaus Stürzbecher ab, der nach fast 15 Jahren als ABDA-Präsident nicht wieder für das Amt kandidierte. Einstimmig war die Mitgliederversammlung Frieses Vorschlag gefolgt, Stürzbecher zum ABDA-Ehrenpräsidenten zu ernennen: stehende Ovationen, lang anhaltender Beifall.

Werner Trockel, Vorsitzender des Saarländischen Apothekervereins, ist mit 60 Prozent der Stimmen als Vize-Präsident der ABDA wiedergewählt worden. Gegen ihn war Gerhard Reichert, Bayerischer Apothekerverband, angetreten. Als Mitarbeitervertreter löst Götz Schütte, Geschäftsführer der Apothekerkammer Niedersachsen, Dr. Herbert Gebler, Präsident der Apothekerkammer Niedersachsen, ab.

"Die Apotheker werden nur dann Erfolg haben, wenn sie sich mit neuen Inhalten und beruflichen Investitionen zu ihrem Berufsstand bekennen", sagte Stürzbecher voraus. In seinem Rückblick über die Amtszeit hob er die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten als ganz besonderen Höhepunkt hervor: Stürzbecher sei dankbar, daß er in einem solchen historischen Augenblick die Verantwortung für die ABDA haben durfte. In nur einem Jahr sei es gelungen, das deutsche Pharmaziewesen zusammenzuführen. Die Ost-Apotheken hätten in dieser Zeit die privatwirtschaftlichen Strukturen übernommen.

In seinen Rückblick (siehe auch Editorial in PZ 50) schloß Stürzbecher seinen Dank an die Geschäftsbereiche der ABDA sowie deren Leiter - Professor Dr. Rainer Braun, Dr. Paul Hoffacker, Dr. Johannes Pieck, Hartmut Schmitt - ein. Die ABDA verfüge nicht nur in Eschborn über eine "starke Equipe", sondern sei auch im Bonner ABDA-Haus mit Ruth Heintskill ("Sie leistet hervorragende Lobbyarbeit"), in Brüssel mit Professor Ernst-Dietrich Ahlgrimm ("Er betreibt die Europapolitik mit viel Verve"), und in Straßburg mit Walter Overbeck gut repräsentiert.

Eine Politik der Abwehr führt nicht weiter. Das habe die ABDA nach Inkrafttreten des Gesundheitsstrukturgesetzes gelernt, erinnerte sich Stürzbecher. Bundesgesundheitsminister Seehofer begrüßte seinerzeit ausdrücklich, daß die ABDA Ende 1993 als erste berufspolitische Organisation unter dem Titel "Verbesserung der Arzneimittelversorgung - mehr Verantwortung für den Apotheker" ein gesundheitspolitisches Papier verabschiedet habe, dessen Inhalte der Minister unterstützt. Seehofer setze darauf, daß sich die Etablierung von Gesprächskreisen zwischen Ärzten und Apothekern bundesweit fortsetzt, weil sich hier Synergieeffekte gezeigt hätten.

"Wir sind dem Berufsstand verpflichtet"

Friese hat nach der Wahl seinem Vorgänger Stürzbecher dafür gedankt, daß er sich in außerordentlicher Weise für den Berufsstand eingebracht habe. Der Bundesgesundheitsminister habe erst in einem kürzlich geführten Gespräch versichert, daß Klaus Stürzbecher eine feste Größe in der Gesundheitspolitik sei. Mit diesem Kompliment habe Seehofer den Apothekern Glaubwürdigkeit attestiert. Friese, der zum Jahresende 1994 nach zehnjähriger Amtszeit als Präsident der Bundesapothekerkammer zurückgetreten war und seit 1981 Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe ist, dankte Stürzbecher dafür, daß dieses Vertrauen und der gute Draht zum Haus Seehofer auf ihn übergehen soll.

Das Wahlergebnis ist für Friese ein Zeichen des Vertrauens. Von den Mitarbeitern erwartet er unbedingte Offenheit, Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Loyalität, so wie er jederzeit für Gespräche offen sei und sich ganz für die Sache der Apotheker einbringen will.

Die Basis habe kein Verständnis für innerverbandliche Reibungsverluste. Deshalb appellierte Friese an die Kollegen und Mitarbeiter, sich gegenseitig zu informieren und gemeinsam zu handeln. Die Zeit verlange, mehr zu gestalten als zu verwalten. "Fragen wir uns also nicht, was die ABDA für uns getan hat, sondern was wir für die ABDA getan haben und tun können".

PZ-Artikel von Gisela Stieve, Eschborn    

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