Pharmazeutische Zeitung online

Keine Angst vor Versendern

08.12.2003  00:00 Uhr

Keine Angst vor Versendern

von Daniel Rücker, Köln

Ab Januar ist der Versandhandel mit Arzneimitteln erlaubt. Auch Versender aus anderen EU-Staaten dürfen dann nach Deutschland versenden. Die neue Konkurrenz sollte den deutschen Apothekern aber keine Kopfschmerzen bereiten.

ABDA-Geschäftsführer Dr. Frank Diener gibt dem Versandhandel keine große Chance. Die neue Preisverordnung mit einem hohen Fix-Anteil mache dem Rosinenpicken ein Ende. Die Spanne bei teuren Arzneimitteln sei nun so gering, dass der Versand nicht mehr lohne, sagte Diener bei einer Veranstaltung von MCC in Köln. Dies belege auch die Pleite der zweitgrößten schweizerischen Versandapotheke. Dabei seien dort die Vertriebsspannen weitaus höher als in Deutschland.

Mit dem Hausapothekenmodell und dem Lieferdienst über aponet.de sei die Apotheke im kommenden Jahr dem Versandhandel ohnehin überlegen. Diener: „Bei uns gibt es keine Mindestbestellmenge, wir liefern immer zu denselben Bedingungen.“ Der ABDA-Geschäftsführer erwartet, dass den Versendern aus dem Ausland im kommenden Jahr der Wind hart ins Gesicht bläst. Die höheren Zuzahlungen werden sie ihren Kunden nicht mehr erlassen können.

Damit verlieren die Versender ihr wichtigstes Marketinginstrument. Außerdem dürften sie auch unter dem auf 16 Prozent erhöhten Kassenrabatt der Hersteller auf Arzneimittel ohne Festbetrag leiden. Die Pharmaunternehmen vertreten die Rechtsauffassung, dass sie einem ausländischen Unternehmen wie DocMorris diesen Rabatt nicht rückerstatten müssen.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen übte sich DocMorris-Repräsentant Ralf Däinghaus in Optimismus. Sein Unternehmen werde in diesem Jahr einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro erzielen und erstmals keinen Verlust einfahren. Im kommenden Jahr werde sich der Umsatz erneut verdoppeln, hofft Däinghaus. Zahlreiche Verträge mit Krankenkassen würden dafür sorgen, dass die Kundenzahl 2004 deutlich steigen werde.

Im Gegensatz zu allen anderen Marktbeobachtern bezeichnete Däinghaus die Änderung der Preisverordnung als positiv für Versandhändler. Vollständig auf die Zuzahlung verzichten wollen die Niederländer allerdings nicht mehr. Die Patienten müssen demnächst die Hälfte der Selbstbeteiligung tragen. Wie der Versender mit diesem Geschäftsmodell zurechtkommt, bleibt abzuwarten, denn immerhin 60 Prozent seiner Arzneimittel bezieht er nach eigenen Angaben über deutsche Großhändler, lediglich 40 Prozent kommen direkt vom Hersteller. Nach Angaben von Däinghaus haben die Großhändler ihren Boykott gegen DocMorris aufgegeben. DocMorris werde von allen beliefert.

Auch die Industrie scheint des Themas Versandhandel überdrüssig. Erich Dambacher von Aventis hält den Versand für unbedeutend. Grundsätzlich sei es Aventis egal, auf welchem Weg die Arzneimittel zum Verbraucher gelangen, solange die Sicherheit gewährleistet sei. Direkte Beziehungen zu DocMorris unterhalte sein Unternehmen nicht. Dies sei jedoch kein Boykott. Top

© 2003 GOVI-Verlag
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