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Eine halbe Million Eingeschriebene

04.04.2005  00:00 Uhr
Integrationsvertrag

Eine halbe Million Eingeschriebene

von Daniel Rücker, Eschborn

Seit einem Monat können sich Versicherte der Barmer bei Hausarzt und Hausapotheker einschreiben. Barmer-Vorstand Klaus H. Richter ist mit der bisherigen Resonanz auf das Modell zufrieden. Rund 500.000 Versicherte haben sich bereits eingeschrieben.

PZ: Seit einem Monat können sich Barmer-Versicherte bei ihrem Hausarzt und Hausapotheker einschreiben. Wie viele haben dies bereits getan?

Richter: Wir haben noch kurz vor Ostern den neuesten Stand der Einschreibezahlen ermittelt. 420.000 Versicherte hatten sich in drei Wochen für den Hausarzt oder die Hausärztin ihres Vertrauens und die Apotheke ihrer Wahl entschieden. Wir gehen davon aus, dass seitdem täglich rund 30.000 Versicherte hinzugekommen sind.

PZ: Dann sind Sie mit der Resonanz auf ihr Programm also zufrieden?

Richter: Rund eine halbe Million Menschen in einem Monat für ein neues Modell zu gewinnen, bedeutet meines Erachtens eine sehr positive und nachhaltige Resonanz in unserer großen Versichertengemeinschaft. Meine Erwartungen wurden damit noch übertroffen.

PZ: Gibt es bereits Rückmeldungen der Versicherten? Was halten die von der hausarztbasierten Versorgung?

Richter: Dafür ist es sicherlich noch zu früh. Die Einschreibungen haben sich ja über den gesamten Monat März erstreckt. Wir spüren allerdings auch durch Rückäußerungen unserer Versicherten, dass der Hausärzteverband, der Apothekerverband und die Barmer Ersatzkasse mit ihrem gemeinsamen Modell genau richtig liegen. Es trifft in hohem Maße die Erwartungen der Patienten, der Apothekenkunden und unserer Versicherten.

PZ: Können Sie abschätzen, welche Versicherten besonders interessiert sind?

Richter: Die Einschreibedichte der letzten Tage und Wochen hat die EDV-Kapazitäten unserer Partner arg strapaziert. Von daher konnten Sonderauswertungen noch nicht vorgenommen werden. Ich rechne aber in Kürze mit ersten Aussagen zu einer Zusammensetzung des Einschreibekreises hinsichtlich Alter und Geschlecht sowie anderer Kriterien. Es gibt jedoch bereits Hinweise darauf, dass nicht allein Ältere und chronisch kranke Menschen ihren Hausarzt und ihre Hausapotheke gewählt haben. Auch jüngere Versicherte suchen die Vorteile des Modells.

PZ: Wie viele Ärzte und Apotheker sind dem Vertrag bislang beigetreten?

Richter: In absoluten Zahlen: 23.435 Hausärztinnen und Hausärzte sowie 14.796 Apotheken. In relativen Zahlen ausgedrückt: 45 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte haben sich in den ersten Monaten dieses Jahres für unser Modell ausgesprochen und immerhin 68,8 Prozent der deutschen Apotheken. Auch in diesen noch keineswegs vollständigen Zahlen ­ der Zustrom hält ja weiterhin an ­ sehe ich eine Bestätigung für den Weg der Barmer in ein modernes neues Vertragskonzept.

PZ: Einige Ärzteverbände lassen nichts unversucht, den Integrationsvertrag bei den Hausärzten schlecht zu machen. Spüren Sie bei den Ärzten eine wachsende Skepsis gegen den Vertrag?

Richter: Die Kritik der Berufsverbände hält sich eigentlich in Grenzen. Hier finden auch bereits Gespräche statt. Zu der Hartmannbund-Kritik haben wir uns geäußert. Ein nochmaliges Eingehen auf diese Kritik ist sicherlich nicht notwendig.

Zur KV Nordrhein: Die PZ hat noch vor wenigen Wochen sehr deutlich davon gesprochen, dass bei einer Apothekerveranstaltung in Nordrhein von der KV ­ ich zitiere die PZ ­ »kübelweise Gülle über diesen Vertrag ausgeschüttet wurde«. Auf dafür unter Umständen maßgebliche Hintergründe und Betroffenheiten möchte ich nicht eingehen. Ihre Zusatzfrage, ob die Kritik der KV bei den Ärzten eine wachsende Skepsis gegen unseren Vertrag hervorgerufen hat, beantworte ich mit einem klaren und eindeutigen Nein. Im Rheinland haben wir ­ mit Ausnahme weniger wirklich lokaler Besonderheiten ­ hervorragende Einschreibezahlen von Hausärztinnen und Hausärzten festzustellen. Überdurchschnittliche Ergebnisse prägen das nordrheinische Bild. Die Apothekerinnen und Apotheker in Nordrhein-Westfalen haben eine Spitzenposition im bundesdeutschen Einschreibe-Benchmark erreicht. Die Kritik von einzelnen KV-Funktionären hat den Erfolgskurs unseres Vertrages nicht beeinträchtigt. Top

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