Pharmazeutische Zeitung online

Klares Bekenntnis zur Einigkeit

08.12.2003  00:00 Uhr
ABDA-Mitgliederversammlung

Klares Bekenntnis zur Einigkeit

von Daniel Rücker, Berlin

Wer gehofft hatte, die ABDA-Mitgliederversammlung am 3. Dezember in Berlin werde zur Zerreißprobe der Berufsvertretung, war am Ende sicherlich enttäuscht. Das Gegenteil trat nämlich ein. Die Berufsvertretung ging gestärkt aus der Sitzung. Keiner der Anwesenden hatte ein Interesse daran, die ABDA zu spalten oder aufzulösen.

Das bedeutet freilich nicht, dass es keine unterschiedlichen Meinungen über den richtigen Weg gibt. Kontrovers und konstruktiv diskutierten die Delegierten aus den Ländern einen Antrag der Apothekerkammer Nordrhein, der die ABDA dazu auffordert, mit einer Satzungsänderung Voraussetzungen für getrennte Haushalte von Bundesapothekerkammer und Deutschem Apothekerverband einzuleiten. Wie die Apothekerkammer Hessen drohte die Kammer Nordrhein mit Konsequenzen bis hin zum Austritt aus der ABDA, sollte bis zum Jahresende nicht der Weg zu getrennten Haushalten von BAK und DAV geebnet werden.

Die beiden Fürsprecher für eine Trennung der Haushalte, die hessische Kammerpräsidentin Dr. Gabriele Bojunga und ihr nordrheinischer Kollege Karl-Rudolf Mattenklotz machten aber auch deutlich, dass sie keineswegs die Zerstörung der ABDA im Sinn hätten. Die Trennung der Haushalte von BAK und DAV bedeutete nicht das Ende der Spitzenorganisation, sondern mache sie transparenter, stellten die beiden klar.

Mit ihrer Forderung nach einer Satzungsänderung standen die beiden Mitgliedsorganisationen allerdings allein auf weiter Flur. Bei einer Zustimmung (Kammer Nordrhein) und einer Enthaltung (Kammer Hessen) lehnte die ABDA-Mitgliederversammlung den Antrag mit großer Mehrheit ab. Damit löste sich auch die Hoffnung einzelner Apotheker in Luft auf, die Kammern Niedersachsen und Baden-Württemberg könnten sich an dieser Aktion beteiligen.

Schon zuvor hatte die niedersächsische Kammerpräsidentin Magdalena Linz klargestellt, ihre Kammer habe niemals den Austritt aus der ABDA in Erwägung gezogen. Die meisten Kammern und Verbände befürchteten, eine Trennung der Haushalte werde zu einem schnellen Auseinanderdriften von BAK und DAV führen.

Friese: Viel erreicht

Vor der Diskussion hatte ABDA-Präsident Hans-Günter Friese eindringlich für den Erhalt der bewährten Strukturen geworben. Die Apotheker würden im Gesundheitswesen um ihre Spitzenorganisation beneidet. Die Erfahrungen der pharmazeutischen Industrie zeigten, dass eine Zersplitterung der Strukturen den Berufsstand massiv schwächen würde. Der ABDA-Präsident trat auch dem Vorwurf entgegen, die ABDA habe bei den Verhandlungen zum GKV-Modernisierungsgesetz nichts erreicht. Im Vergleich zu den ersten Gesetzentwürfen, die noch die völlige Freigabe des Mehrbesitzes und des Versandhandels, eine weitaus niedrigere Handelsspanne sowie die Option zu Preisverhandlungen in der integrierten Versorgung enthalten hatten, sei das tatsächlich verabschiedete Gesetz bei allen bekannten Schwächen weitaus günstiger für die Apotheker.

DAV-Vorsitzender Hermann S. Keller warnte die Teilnehmer der Mitgliederversammlung davor, dem Thema zu viel Aufmerksamkeit zu widmen. In den kommenden Wochen müsse ein handwerklich katastrophales Gesetz in die Praxis umgesetzt werden, die Basis habe definitiv kein Verständnis dafür, wenn sich die ABDA in dieser Zeit vor allem mit sich selbst beschäftige. Außerdem beschloss die ABDA eine Änderung der Haushalts- und Kassenordnung und verlegte ihren Sitz nun auch formal von Frankfurt am Main nach Berlin. Top

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