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DAV: Keller einstimmig im Amt bestätigt

18.11.1996  00:00 Uhr

-Politik

  Govi-Verlag

DAV: Keller einstimmig im Amt bestätigt

  Hermann Stefan Keller ist einstimmig und ohne Gegenkandidat zum Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbandes wiedergewählt worden. Die Wahl sei für ihn ein eindrucksvolles Votum und gleichzeitig Verpflichtung und Auftrag, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die Mitgliederversammlung des DAV hat in ihrer Sitzung am 19. November in Eschborn Heinz Günter Wolf als stellvertretenden DAV-Vorsitzenden mit 86 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Er hatte ebenfalls keinen Gegenkandidaten. Die Wahl leitete das Ehrenmitglied des DAV, Dr. Götz Alberti.

Monika Koch, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbands, ist zur 1. Beisitzerin mit 86 Prozent der Stimmen gewählt worden. Mit 80 Prozent der Stimmen sprach sich die Mitgliederversammlung für Gerhard Reichert, Vorsitzender des BAV - Bayerischer Apothekerverband, als 2. Beisitzer aus. Dr. Günther Theurer, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, wurde einstimmig zum 3. Beisitzer gewählt. Der neue Vorstand wird am ersten Januar 1997 die Geschäfte übernehmen.

Vor dem Wahlgang gab der amtierende DAV-Vorsitzende einen Rückblick auf die vergangene Wahlperiode. Keller erinnerte vor allem an die Ereignisse des Jahres 1993, die bei vielen schon in Vergessenheit geraten sein mögen. Zum 1. Januar 1993 war der neue DAV-Vorstand angetreten - zeitgleich trat das Gesundheitsstrukturgesetz mit der neuen packungsgrößenabhängigen Zuzahlungsverordnung in Kraft. Die Bevölkerung war über die neue Regelung so gut wie nicht aufgeklärt worden, so daß in den Apotheken Irritationen auszuräumen waren. Mitte 1993 war der Sonderabschlag Ost ausgesetzt worden, der Rahmenvertrag zu § 129 SGB V war zum 1. Juli 1993 in Kraft getreten. Im November des gleichen Jahres war das ABDA-Konzept "Zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung - mehr Verantwortung für die Apotheker" einstimmig verabschiedet worden.

1994 waren unter anderem die Vereinbarungen zu § 300 in Kraft getreten. Die ABDA hatte in diesem Jahr das A-Card-Projekt vorgestellt, auf das die Spitzenverbände der Krankenkassen nach Kellers Worten mit dem "roten Papier" geantwortet hatten. Im selben Jahr war das neue Rezeptblatt eingeführt worden. Im darauffolgenden Jahr war der pharmazeutische Großhandel verpflichtet worden, Importarzneimittel in sein Sortiment aufzunehmen, ein neuer Liefervertrag mit den Ersatzkassen war in Kraft getreten. Der Feldversuch zur A-Card startete in Neuwied.

Die Datenlieferungskrise war 1996 ein Problem, das auch den neuen DAV-Vorstand noch beschäftigen soll. Als Erfolg verbuchte Keller in diesem Jahr den Arzneimittelliefervertrag mit der Bundeswehr. Der DAV-Vorsitzende bezeichnete die Atmosphäre im Vorstand als harmonisch und konstruktiv. Der Vorsitzende dankte ausdrücklich dem Vorsitzenden des Thüringer Apothekerverbands, Dr. Helmut Wittig, der nicht mehr für den Vorstand kandidieren wollte, für die geleistete Arbeit. Er hatte das schwierige Amt übernommen, die Probleme der Ost-Apotheker in den Vorstand einzubringen. Für ihn müssen dies turbulente Jahre parallel zum Aufbau seiner Apotheke gewesen sein, so Keller.

PZ-Artikel von Gisela Stieve, Eschborn    

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