Neue Länder haben Westniveau erreicht |
10.04.2000 00:00 Uhr |
Die Ministerpräsidenten der neuen Länder bewerten die Entwicklung in der ostdeutschen Gesundheitsversorgung seit der Wende überaus positiv. "Im Gesundheitswesen der neuen Länder ist seit der deutschen Einigung ein bemerkenswerter Aufbau- und Aufholprozess in Gang gekommen, in dessen Folge das Versorgungsniveau weitgehend an westdeutsche Standards angeglichen werden konnte", heißt es in einer Analyse der Regierungschefs zu den Verhandlungen über weitere Finanzhilfen für die neuen Länder.
Während die Ost-Ministerpräsidenten in manchen Bereichen noch auf Jahrzehnte hinaus auf eine insgesamt dreistellige Milliardenhilfe aus dem Westen setzen, sehen sie in der Gesundheitsversorgung keinen größeren Handlungsbedarf. In der Analyse, die sich für den Gesundheitsbereich auf Untersuchungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI) stützt, wird dem Osten Deutschlands für die Bereiche soziale Sicherung und Krankenanstalten sogar ein Ausstattungsvorsprung bescheinigt.
Die Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung seit der Wende konzentrierten sich laut
RWI unter anderem auf den medizinisch-technischen Bereich und da besonders auf die
Ausstattung mit Großgeräten. Von 1991 bis 1997 sei die Zahl der Großgeräte von 114 auf
412 erhöht worden. "Damit ist eine weitgehende Annäherung an das Westniveau
erreicht worden", heißt es in der Analyse. Lediglich in einzelnen Segmenten könnten
noch Defizite bestehen, die "mit hoher Wahrscheinlichkeit aber keine größere
Infrastrukturlücke" darstellten. Dies gelte auch deshalb, weil die in den neuen
Ländern installierten medizinisch-technischen Großgeräte ein erheblich niedrigeres
Alter aufweisen würden als in Westdeutschland und dadurch die Produktivität der Anlagen
im Durchschnitt höher sei.
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