Arzneimittelbudget wurde '99 um 0,6 Prozent überzogen |
25.09.2000 00:00 Uhr |
Die Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben am vergangenen Montag die Endabrechnung für die Arznei- und Heilmittelbudgets 1999 aufgemacht: Demnach sind in den 23 Kassenärztlichen Vereinigungen die regionalen Budgets von insgesamt 38,8 Milliarden DM bundesweit um 0,6 Prozent überschritten worden. Die Kassenärzte in elf KVen hätten die Budgets um 917 Millionen DM überzogen. Da die Niedergelassenen nach dem Gesetz jeweils nur" für maximal fünf Prozent Überschreitung in Kollektivregress genommen werden, betrage der Ausgleichsbedarf insgesamt 588 Millionen DM.
Nach dieser Kassen-Rechnung ergibt sich, dass es die stärksten Budgetüberschreitungen in Berlin (12,7 Prozent), Hamburg (11,1 Prozent) Sachsen (11 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (7,5 Prozent) gab. Überzogen wurden die Budgets außerdem in Brandenburg (4,6 Prozent), Niedersachsen (3,4 Prozent) Sachsen-Anhalt (3 Prozent), Bremen (1,7 Prozent), Nordrhein (0,9 Prozent) sowie Bayern und Nordbaden (jeweils 0,6 Prozent).
Die zwölf anderen KVen haben die Budgetlimits um 0,3 Prozent (Koblenz) und bis zu 11,8
Prozent (Südbaden) unterschritten. Nach Einschätzung der GKV-Spitzenverbände hätten
Überschreitungen in allen Regionen vermieden werden können. Kassenärztliche
Vereinigungen, die sich seit Jahren um eine rationale und kostenbewusste
Arzneimitteltherapie kümmern", hätten ihr Ausgabenlimit auch 1999 ohne
Qualitätsverlust bei den Patienten einhalten können, behaupten die Kassenverbände.
Demnach gehen die in elf KVen registrierten Überschreitungen auf das Konto der Ärzte,
die dort irrational und nicht kostenbewusst verordnet hätten. Die GKV-Spitzenverbände
bekräftigten erneut ihre Vermutung, dass im Arzneimittelbereich
Wirtschaftlichkeitsreserven in Höhe von rund 3,5 Milliarden DM" schlummern.
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