Pharmazieticker - Archiv |
11.03.2002 00:00 Uhr |
Das Bisphosphonat Alendronat ist ab sofort auch zur Behandlung der Osteoporose bei Männern zugelassen, informiert Hersteller MSD. Grundlage für die Zulassungserweiterung seien die positiven Ergebnisse zweier klinischer Studien, die Forscher kürzlich im New England Journal of Medicine und im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlichten. In den USA sind neben der 10-mg-Dosierung auch 70 mg Alendronat zur Osteoporose-Therapie bei Männern zugelassen. In Deutschland habe man den entsprechenden Antrag bereits gestellt, so MSD. PZ
Der Göttinger Neurobiologe Gerald Hüther hat vor möglichen Spätfolgen des Arzneistoffs Methylphenidat (Ritalin®) gewarnt, mit dem hyperaktive Kinder behandelt werden. Tierversuche hätten gezeigt, dass das Medikament die optimale Hirnentwicklung bei jungen Ratten stört, berichtete er dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Der Neurobiologie an der Psychiatrischen Klinik der Universität in Göttingen hatte beobachtet, dass Methylphenidat langfristig die Entwicklung der Dopamin-produzierenden Zellen beeinträchtigt. Spätfolgen seien auch beim Menschen nicht ausgeschlossen, folgerte der Wissenschaftler. Bei der Warnung handele es sich lediglich um eine weitere Theorie, "die wir auch ernst nehmen", reagierte ein Sprecher des Herstellers Novartis auf die Versuchsergebnisse. Es gebe auch viele Experten, die dieses Experiment mit Ratten anzweifelten. Das Medikament müsse verantwortungsvoll verschrieben werden. dpa
Die italienischen Behörden haben vorläufig den Vertrieb des Schlankheitsmittels Sibutramin (Reductil®) gestoppt. Das Gesundheitsministerium brachte zwei Todesfälle mit dem Medikament in Verbindung und will nun das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Arzneimittels neu bewerten. Sibutramin ist ein zentral wirksamer Arzneistoff, der wie moderne Antidepressiva dosisabhängig die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin aus dem synaptischen Spalt hemmt. PZ
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