Pharmazieticker - Archiv |
02.02.2004 00:00 Uhr |
Seit Mitte Januar ist das Radioimmuntherapeutikum Zevalin® europaweit zugelassen zur Behandlung erwachsener Patienten, die an einem CD20-positiven follikulären B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt sind und nach einer Rituximabtherapie rezidivieren oder refraktär sind. Der monoklonale Antikörper Ibritumomab-Tiuxetan bindet wie Rituximab spezifisch an das CD20-Antigen auf der Oberfläche von reifen B-Zellen, ist jedoch zusätzlich mit dem zytotoxischen Radioisotop 90Yttrium (Ytracis®) markiert. Die strahlenempfindlichen Lymphomzellen werden somit auch im Innern der Lymphome zerstört. In einer Vergleichsstudie an 143 Patienten erwies sich der markierte Antikörper signifikant wirksamer als Rituximab. Die Gesamtansprechrate lag bei 80 gegenüber 56 Prozent, die Remissionsdauer war verlängert und die komplette Remission unter Zevalin verglichen mit der reinen Antikörpertherapie verdoppelt. Dazu muss der Antikörper sieben Tage nach einer Vortherapie mit Rituximab nur einmal, meist ambulant, verabreicht werden. PZ
Das Unternehmen MediGene hat die Zulassung für die Dreimonatsdosierung
von Leuprorelin-Acetat (Eligard®) zur Behandlung des
fortgeschrittenen Prostatakrebs erhalten. Der LHRH-Agonist (Luteinisierendes
Hormon Releasing Hormon) senkt den Testosteronspiegel stark und dauerhaft
und unterdrückt dadurch das Tumorwachstum von hormonabhängigem
Prostatakrebs. In der offenen, nicht vergleichenden
Phase-III-Zulassungsstudie wurden Testosteron- und
Leuprorelin-Serumspiegel von 117 Patienten untersucht. Dabei senkte das
Dreimonatspräparat den Testosteronserumspiegel effizient. Die
kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffs gewährleistet eine neuartige
Biopolymer-Matrix (Atrigel®-Verabreichungssystem). PZ
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