Folsäure reduzierte Schlaganfallrisiko |
10.06.2002 00:00 Uhr |
von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden
Bislang haben jedoch wenige Studien das Verhältnis zwischen der diätetischen Einnahme von Folsäure und der Gefahr von Herzgefäßerkrankungen sowie Schlaganfall untersucht. Dennoch empfohlen Experten in den USA kürzlich, Getreideprodukte künftig mit Folsäure anzureichern. Wissenschaftler werteten jetzt die Daten einer epidemiologische Folgestudie aus, die sich mit dem Einfluss von Folsäure auf das Risiko von Herzkreislauferkrankungen befasste.
Dazu untersuchten sie die Daten von insgesamt 9764 Männern und Frauen im Alter von 25 bis 74 Jahren, die zu Studienbeginn nicht unter kardiovaskulären Erkrankungen litten. Durch Befragungen erfassten die Mediziner, welche Menge an Folsäure die Probanden aufnahmen. Anhand der Krankenberichte und Todesurkunden ermittelten sie dann die Zahl der Schlaganfälle und Herzkreislauferkrankungen.
Während einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 19 Jahren wurden 926 Schlaganfälle und 3758 Herzkreislauferkrankungen dokumentiert. Bei den Studienteilnehmern, die im Mittel 405 mg Folsäure pro Tag aufnahmen, lag das relative Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, bei 0,79 und das Risiko für Herzkreislauferkrankungen bei 0,86 gegenüber der Gruppe, die nur 99 µg Folsäure täglich aufnahm.
Folsäure senkt das Risiko für Schlaganfall und kardiovaskuläre Erkrankungen, folgern die Wissenschaftler. Sie empfehlen daher zur Prävention den Folsäuregehalt in Lebensmitteln zu erhöhen. In einem begleitenden Kommentar werden jedoch weitere Untersuchungen gefordert, um die optimale Menge an Folsäure zu bestimmen. Bis dahin raten die Autoren Risikopatienten zu einer Tagesdosis von 300 bis 400 µg.
Quelle: Bazzano, L. A. et al. Stroke 2002;33: 1183 -
1189.
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