Tätigkeiten des Fachapothekers für Toxikologie und Ökologie |
22.03.2004 00:00 Uhr |
Dr. Roswitha Meyer sieht in ihrer jetzigen Tätigkeit als Umweltberaterin ein sehr interessantes Beschäftigungsfeld für Pharmazeuten, die sich auf dem Gebiet Toxikologie und Ökologie weitergebildet haben, und empfiehlt jüngeren Kollegen, die sich für dieses Fachgebiet interessieren, sich entsprechend zu qualifizieren
Meyer ist seit 1993 Fachapothekerin für Toxikologie und Ökologie und war seitdem Gefahrgutbeauftragte an der Eberhard-Karls Universität in Tübingen, der sie seit 1969 als wissenschaftliche Mitarbeiterin angehörte. Nach Eintritt in den Ruhestand gründete sie die Meyro Consulting und arbeitet nun freiberuflich als Umweltberaterin weiter. Nebenberuflich ist sie seit 1995 Prüfer bei der Weiterbildung für den Fachapotheker für Toxikologie und Ökologie. Seit 1991 wirkt sie an Krankenhausabfallprojekten für die GTZ in Brasilien, Thailand und Ghana mit. Außerdem hat sie für die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg den Arbeitskreis für Ökologie und Umweltschutz (heutiger Name: Arbeitskreis für Umwelt und Verbraucherschutz) mitbegründet.
Zu ihrer Tätigkeit als Betriebsbeauftragte für Chemische Sonderabfälle und als Gefahrgutbeauftragte gehörte die Überwachung der Abfallströme von ihrer Entstehung im Labor bis hin zur Endbeseitigung, das heißt die Überwachung der Verwertung, des Recyclings oder der Entsorgung. Zudem überwachte sie die Zwischenlagerung. Weitere Aufgaben waren die Beantragung von Transportgenehmigungen und Entsorgungsnachweisen, die Überprüfungen der Zertifikate und die Organisation der Abfalltransporte unter Beachtung der Deklarationsbestimmungen sowie der Gefahrgutverordnung Straße (GGVS).
Toxikologie und Ökologie – was ist das? ABDA Die Toxikologie untersucht und bewertet die schädigenden Wirkungen von Chemikalien auf bestimmte biologische Systeme. Die Ökologie schließt Kenntnisse über ökologische Gleichgewichte und deren Störung durch umweltschädigende Substanzen ein.
Die Weiterbildung vermittelt vielseitige praktisch-experimentelle Fertigkeiten sowie vertiefte Kenntnisse in den stoffbezogenen Rechtsgebieten. Im Mittelpunkt stehen die Durchführung, Interpretation und Bewertung arzneistoff-toxikologischer, forensisch-toxikologischer, umwelt-toxikologischer und gerichtschemischer Untersuchungen, sowie die damit im Zusammenhang stehenden analytischen und klinisch-chemischen Methoden.
Mögliche Tätigkeitsfelder ergeben sich beispielsweise in wissenschaftlichen Instituten, in entsprechenden Abteilungen der pharmazeutischen Industrie, in der Gerichtsmedizin, in Umweltlaboratorien und bei Untersuchungsämtern.
Meyer war zudem verantwortlich für die Entnahme von Stichproben der angelieferten Abfälle. Gegebenenfalls veranlasste sie deren Analysen. Die Mitarbeiter der Universität beriet sie bezüglich möglichen Recyclings und der Reduzierung von Abfällen, wobei sie auch Stellung über etwaige Investitionen für die Reduzierung des Abfallvolumens abgab. Eine wichtige Aufgabe sah Meyer in den regelmäßigen Schulungen der verantwortlichen Mitarbeiter der Institute und der Kliniken über Gesetzesänderungen auf dem Abfallsektor und der GGVS sowie in den Einführungsvorträgen, Sicherheitsbelehrungen für Studenten und Doktoranden der naturwissenschaftlichen und medizinischen Fakultät über den sicheren Umgang mit chemischen Sonderabfällen.
Ihre zehnjährige Erfahrung als Gefahrgutbeauftragte der Universität Tübingen fließt nun in ihre freiberufliche Beratungstätigkeit ein. Sie hat sich mit ihrer Consulting-Firma auf Abfallkonzepte für Krankenhäuser, chemische und medizinische Untersuchungslaboratorien im In- und Ausland spezialisiert. Sie bietet dabei Kurzbegutachtungen und Audit an, macht Umweltchecks und Analysen, entwirft Konzepte und begleitet ihre Umsetzung. Dazu kommen Schulungen und Überwachungen und die Vorbereitung zur Zertifizierung nach EMAS II oder ISO 14001.
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