Flupirtin half CJD-Patienten |
01.01.2001 00:00 Uhr |
Flupirtin soll den geistigen Verfall von Patienten mit Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) verlangsamen. Das Analgetikum (Katadolon®) habe im Experiment die kognitiven Fähigkeiten von 23 Betroffenen deutlich verbessert, so Gabriela Pergande, Forscherin beim Pharmaunternehmen Asta Medica. Sie beruft sich auf den Zwischenbericht einer seit 1997 an der Universitätsklinik Göttingen laufenden Studie.
Eine Heilung der Erkrankten sei auch durch Flupirtin nicht zu erwarten, betonte Pergande. Allenfalls ließe sich der Zerfall von Hirnzellen um mehrere Monate verlangsamen.
Bislang steht zur Therapie der durch die Rinderseuche BSE hervorgerufenen neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit vCJD kein wirksames Medikament zur Verfügung. In den kommenden Wochen will daher eine Ethikkommission entscheiden, ob der Versuch mit der Kontrollgruppe an der Klinik fortgesetzt werden soll, oder ob künftig alle erkrankten Probanden auf Grund der positiven Daten das Analgetikum erhalten.
Zunächst vorsichtig bewertete der Münchner Neuropathologe und CJD-Experte Hans Kretzschmar die Erkenntnisse. Selbst wenn sich die Krankheit mit einem Medikament aufhalten lasse, müsse man noch immer nach Alternativen suchen, die zu einer Heilung führen. Auch Markus Otto, Leiter der Studie in Göttingen, warnte davon, von Heilung zu sprechen.
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