Ginkgo-Studie an Gesunden |
26.11.2001 00:00 Uhr |
PZ Viele Studien untersuchten in den vergangenen Jahren die Wirkung von Ginkgo-Extrakten bei Patienten mit Alzheimer oder Demenzen vaskulärer Ursache. Jetzt wurde die Wirkung auf gesunde Probanden untersucht. Die Ergebnisse präsentierte der Phytopharmakahersteller Schwabe auf einem Satellitensymposium während des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) vergangene Woche in Berlin.
In Studien an dementen Patienten würden insbesondere mentale
Fähigkeiten untersucht, Funktionen wie Aufmerksamkeit oder motorische
Fähigkeiten kämen zu kurz, sagte Professor Dr. Ernst Pöppel,
Ludwig-Maximilians-Universität München. Pöppel beschrieb eine
Klassifikation von Hirnfunktionen, die versucht, das
"Gesamtrepertoire der Funktionen" zu erfassen. Nach dieser
Klassifikation hat er in einer Studie an insgesamt 94 gesunden Probanden
im Alter zwischen 50 und 65 Jahren über vier Wochen 15 Tests
durchgeführt, Befindlichkeitsfragebögen erfasst und die Lebensqualität
abgefragt. Die Studie war placebokontrolliert, doppelblind und
randomisiert. Wie Pöppel berichtete, sei die Stimmung der mit Verum
behandelten Patienten signifikant verbessert worden. Aktion und Reaktion
nahmen zu. Dies wurde anhand eines "Finger-Tapping-Rests"
untersucht. Sowohl die maximale Geschwindigkeit, als auch die Kontrolle
des persönlich bestimmten Tempos verbesserten sich. Subjektiv steigerte
sich bei den Patienten das Gesundheitsempfinden. Die allgemeine
Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und die Qualität der
Informationsverarbeitung nahmen zu. Pöppel sah insgesamt eine
Verbesserung bei "emotionaler Reizbewertung und Motorik". Offen
bleibt allerdings, wie eine "gesteigerte Leistungsfähigkeit des
Gehirns älterer Menschen in Nutzendarstellungen funktioneller
Kompetenz" übersetzt werden könnten.
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