Bessere Hautverträglichkeit fördert Allgemeinbefinden |
25.08.2003 00:00 Uhr |
Eine Anwendungsbeobachtung zur Versorgung bettlägeriger, inkontinenter Patienten mit dem Hilfsmittel Tena flex zeigte, dass dieses vor Hautirritationen bewahren und bereits bestehende Schädigungen lindern kann.
"In der Entwicklung von Hilfsmittelsystemen für die Pflege bettlägeriger, inkontinenter Patienten hat es erneut einen großen, nachweisbaren Fortschritt gegeben," erklärte Professor Dr. Ingo Füsgen, Geriatrische Kliniken St. Antonius in Wuppertal sowie Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke. Der erste große Fortschritt fand nach Füsgens Darstellung etwa vor 25 Jahren statt, als man von der Stoff- zur Einmalversorgung wechselte. Wenige Jahre später wurde die Windelhose, die zur Befestigung fest verknotet werden musste, zu einer alltagstauglichen Inkontinenzversorgung weiterentwickelt. Diese zeichnete sich bereits durch eine hohe Saugfähigkeit aus. Der jetzige Fortschritt besteht in einer deutlich verbesserten Hautverträglichkeit der Produkte, die sogar ein besseres Allgemeinbefinden mit sich bringen kann.
Die Anwendungsbeobachtung wurde von Oktober bis Dezember 2002 durchgeführt. In dieser Zeit wurden 164 Patienten (76 Prozent weiblich, 24 Prozent männlich) mit Hautkomplikationen in 46 Heimen auf ihren Hautzustand hin untersucht. Dekubitus-Patienten wurden nicht in die Studie einbezogen. Die Personen hatten ein Durchschnittsalter von 81,4 Jahren. Bei den Hautirritationen handelte es sich hauptsächlich um Symptome wie Juckreiz, Erytheme, Hautnässen, Schmerz und Erosionen im Gesäßbereich (52 Prozent), im Leistenbereich (15 Prozent) und im Gesäß- und Leistenbereich (33 Prozent).
Bei den Patienten handelte es sich hauptsächlich um schwerstpflegebedürftige Patienten (95 Prozent), meist mit Doppelinkontinenz (90 Prozent) oder schwerer Urininkontinenz (86 Prozent). Nur etwa 27 Prozent der Patienten waren kognitiv vollständig orientiert.
Besserung der Hautprobleme
In der Anwendungsbeobachtung wurde das Inkontinenz-Hilfsmittel Tena flex durchschnittlich 18 Tage lang eingesetzt und führte bei 89 Prozent der Patienten zu einer Besserung oder einem Verschwinden der Hautprobleme. Die Besserung der Hautproblematik trat bereits nach acht Tagen auf. Eine Befragung des Pflegepersonals ergab, dass 90 Prozent die Hautverträglichkeit und Anwendung als gut bis sehr gut bewerteten. Dieser Erfolg wird auf die hohe Saugfähigkeit und Flüssigkeitsbindung sowie die atmungsaktive Außenfolie zurückgeführt. Gleichzeitig ermöglicht die Konzeption den Pflegenden eine einfache und ergonomische Handhabung.
Für die Patienten hat das Testprodukt durch den besonderen Zuschnitt und den weichen Hüftbund mit Klettverschluss einen hohen Tragekomfort. Als besonderes Merkmal ist die luftdurchlässige Außenschicht hervorzuheben. Die Außenhaut des Testprodukts besteht aus einer vliesähnlichen Schicht mit mikrofeinen Öffnungen. Diese lassen einen Luftaustausch auf der Haut zu, so dass keine "feuchte Kammer" mehr entstehen kann, ohne dass dabei Gerüche oder Feuchtigkeit nach außen dringen.
Von den 45 Patienten, die auf Grund ihrer kognitiven Verfassung die Hautverträglichkeit bewerten konnten, hielten 60 Prozent das getestete Hilfsmittel für sehr gut und 36 Prozent für gut. 85 Prozent dieser Patienten waren der Meinung, dass sich durch die Versorgung mit diesem Produkt sogar ihr Gesamtzustand verbessert hätte. Hier kommt laut Füsgen erfahrungsgemäß ein weiteres Phänomen ins Spiel, das sich letztlich auch auf die Kostenseite auswirkt. Patienten mit weniger hochwertigen Inkontinenz-Hilfsmitteln entwickeln zum Teil Hautprobleme, die therapiert werden müssten. Darüber hinaus bekommen die Patienten ein schlechtes Gewissen, so dass sie häufiger als notwendig die Windelhosen wechseln oder wechseln lassen. Dies bedeutet einen unnötig hohen Verbrauch an Hilfsmitteln. Dies könnte mit dem getesteten Produkt vermieden werden.
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