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Gesundheit kann man essen

12.08.2002  00:00 Uhr

Prostata

Gesundheit kann man essen

von Helga Vollmer, München

"Die Ernährung ist der wichtigste Promotionsfaktor für Benigne Prostatahyperplasie und das Prostatakarzinom." Dies behauptet zumindest Professor Dr. Dr. Hartwig W. Bauer. Zur Prävention empfiehlt er Isoflavone und Lignane.

Zwar sterben mehr Männer mit als an einem Karzinom der Prostata, doch kann auch eine gutartige Erkrankung dieser männlichsten aller Drüsen erhebliche Schwierigkeiten bereiten. An benigner Prostatahyperplasie (BPH) leidet in Deutschland ein prozentual parallel zum Alter verlaufender Anteil der Männer. Dabei könnte Mann sich solche Beschwerden durch gezielte Ernährung ersparen, meinte der Münchner Urologe. Zu viel Fett und Kalorien, jedoch zu wenig Mikronährstoffe in der Ernährung sind neben einem genetischen Faktor die Ursachen für die Erkrankungen der Prostata. So haben Männer in Japan und China, die sich mehr von Pflanzenfasern und fettärmer ernähren, nicht nur weniger Probleme mit den Gefäßen in Herz und Gehirn (Arteriosklerose, Infarkt), sondern erkranken weitaus seltener an BPH und Prostatakarzinom.

Rund 2,5 Millionen haben Probleme, jeder vierte Deutsche zwischen 45 und 60 Jahren weist maligne Veränderungen der Prostata auf. Denn Fett führt zu einer vermehrten Freisetzung von freien Steroiden, die wiederum zu einer Erhöhung des Sexualhormon-bindenden Globulins (SHBG) und letztlich zu einer Erhöhung des Bindegewebs-Stimulus Estradiol. Der wird zum Risiko durch die sowieso altersbedingte Gleichgewichtsverschiebung zwischen Androgenen und Estrogenen: Dieser kann einen Gewebewachstumsschub der Prostata auslösen – es sei denn, die Estrogen-Rezeptoren sind bereits besetzt, zum Beispiel durch Phytoestrogene wie Lignane und Isoflavonoide, die keinen wachstumsstimulierenden Effekt haben, jedoch die Auswirkungen des hormonellen Ungleichgewichts reduzieren können. Top

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