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Bei ADHS erst Magnesium, dann Methylphenidat

14.02.2005  00:00 Uhr

Bei ADHS erst Magnesium, dann Methylphenidat

PZ  Hyperaktive Kinder werden häufig mit Psychopharmaka wie Methylphenidat behandelt. Die neurovegetativen, funktionellen Beschwerden haben jedoch nicht immer eine „psychosomatische“ Ursache.

Laut des schweizerischen Pädiaters Professor Dr. Kurt Baerlocher könnte sich dahinter auch ein Magnesiummangel verbergen, an den viel zu selten gedacht werde. Seiner Meinung nach sollte deshalb zunächst eine Therapie mit Magnesium versucht werden. Dabei berief sich der Chefarzt des Schweizer Kinderspitals in St. Gallen auf eine randomisierte Doppelblindstudie mit 230 hyperaktiven Kindern, in der mit täglich 10 mmol Magnesiumaspartat eine signifikante Besserung erreicht werden konnte.

In der Studie wurden Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren untersucht, die wegen wiederholter Klagen über Konzentrationsschwäche, schnelle Ermüdung, Bauchschmerzen, Schlafstörungen oder Kopfweh beim Kinderarzt vorstellig geworden waren. Alle Kinder hatten zu Beginn der Untersuchung einen Magnesiumspiegel unter 0,76 mmol Mg/L. 112 dieser Kinder erhielten drei Wochen lang zweimal täglich 5 mmol Magnesium-L-Aspartat (Magnesiocard®). Als Referenz erhielten 118 Kinder zweimal täglich 5 mmol des analogen Calciumsalzes. Beide Medikationen wurden gut vertragen, nur ein Kind der Magnesiumgruppe und sechs Kinder der Calciumgruppe klagten über unerwünschte Ereignisse leichterer Natur.

Laut Urteil der Patienten/Eltern sowie der Pädiater war die Magnesiumverbindung dem Calciumsalz signifikant überlegen. Bei 80,2 Prozent der Kinder zeigte die Behandlung mit Magnesiumaspartat „sehr gute“ bis „gute“ Effekte, mit Calciumaspartat dagegen nur bei 65,5 Prozent. Dabei sei für eine signifikante Wirksamkeit die eingesetzte Dosis von täglich 10 mmol Magnesiumaspartat als Mindestdosis zu betrachten, so die Autoren der Studie.

Quelle: Internationales Symposium: "Differentielle Pharmakotherapie bei neurovegetativer Dysbalance, Impulsität und ADHS – was sind Alternativen?" am 24.11.2004 in Berlin
Schimatschek, H. F.; Classen, H.-G., Baerlocher, K., Thöni, H.; der kinderarzt 2 (1997) 196-203

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