Pharmazie
Studie zum Wirknachweis von
Aluminiumchlorat
Als Adstringentien werden Mittel
bezeichnet, die in Schleimhäuten und Wunden
Eiweißfällungen und Gerinnungen hervorrufen, so daß
die Gewebe an den behandelten Stellen oberflächlich
verdichtet werden. Obwohl Adstringentien seit
Jahrhunderten in Form von gerbstoffhaltigen Pflanzen in
der Behandlung unterschiedlicher Krankheiten verwendet
werden, wurden ihre Wirkmechanismen stets
vernachlässigt. Es werden viele Wirkungen, zum Beispiel
Entzündungshemmung, antibakterielle und antivirale
Effekte diskutiert.
Aluminiumchlorat ist ein Adstringens, das schon
seit langem als Mund- und Rachentherapeutikum eingesetzt
wird. Bei histologischen Untersuchungen zeigte sich ein
zellstabilisierender Effekt. Dermatopharmakokinetische
Versuche mit Salicylsäure an der menschlichen
Gaumenschleimhaut - mit und ohne
Aluminiumchloratbehandlung - zeigten eine Verringerung
der Salicylsäurepermeation bei
Aluminiumchlorat-behandeltem Gewebe.
Die Acetylcholin- und PGE2-Rezeptoren der glatten
Muskulatur des Meerschweinchenmagens konnten bei einer
Aluminiumchlorat-Konzentration von 0,096 Prozent
reversibel zu 43 Prozent beziehungsweise 57 Prozent
gehemmt werden. An Fibroblasten konnte eine Aufnahme von
Aluminium nach Aluminiumchloratbehandlung nachgewiesen
werden.
Einen ausführlichen Bericht über die
Studienergebnisse lesen Sie in der Druckausgabe der
Pharmazeutischen Zeitung.
PZ-Artikel von Klaus Quecke
© 1996 GOVI-Verlag
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