Pharmazie
Pharmazie an der LMU: Auf geht's
zum Richtfest
Trotz Schnürlregen: Genau zwei
Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde gefeiert, mit
Ansprachen, Blasmusik und Richtspruch. Am 17. Oktober lud
die Universität München zum Richtfest der Neubauten
für die Fakultät Pharmazie und Chemie nach Großhadern
ein. Bei dem größten Bauvorhaben der
Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) entstehen rund 30
000 qm Nutzfläche. 1999 soll die Fakultät umziehen.
Am südwestlichen Stadtrand von München wird
ein neues naturwissenschaftliches Zentrum entstehen. Die
Großbaustelle liegt unmittelbar neben dem Klinikum
Großhadern und dem Hämatologikum des Forschungszentrums
für Umwelt und Gesundheit (GSF), nicht weit vom
Max-Planck-Institut für Biochemie in
Planegg-Martinsried. Mit dem Genzentrum, das 1994 seinen
Betrieb aufgenommen hat, hat die Fakultät bereits einen
ersten Schritt zur Verlagerung getan. Der weitaus
größere zweite Bauabschnitt steht nun im Rohbau,
erklärte Baudirektor Peter Pfab. 1999 sollen das
Institut für pharmazeutische Technologie, für
pharmazeutische Biologie, für anorganische Chemie, für
physikalische Chemie und für organische Chemie hierher
ziehen. Studenten der Lebensmittelchemie müssen künftig
in München an die TU. Vier große Institutsgebäude
umschließen ein zentrales Gebäude, das sechs Hörsäle
und eine Präsenzbibliothek beherbergen wird.
Von einem Campus, der große Teile der
Naturwissenschaften der LMU vereinigt und beste
Voraussetzungen für interdisziplinäre Forschung bietet,
schwärmte der bayerische Kultusminister Hans Zehetmeier.
Die Staatsregierung habe in den letzten Jahren erhebliche
Anstrengungen unternommen, den Wissenschafts- und
Wirtschaftsstandort Bayern zu sichern. Von den 424
Millionen DM Baukosten trägt das Land die Hälfte.
Nicht nur den Umzug, auch den anstehenden
Generationenwechsel will die Fakultät nach Worten ihres
Dekans, Professor Dr. Christoph Bräuchle, als Chance zur
wissenschaftlichen Neuformierung nutzen. Life Science als
Oberbegriff für das Zusammenwirken einer modernen
Naturstoffchemie, Biochemie und physikalische Chemie soll
"ein ganz großes Thema" werden. Die Pharmazie
werde sich zu einer modernen Wirkstoff- und
Arzneimittelforschung entwickeln. Ein dritter Schwerpunkt
soll sich mit Atomen und Molekülen befassen: Nanochemie
und Nanotechnologie heißen die Stichworte.
Die Neubauten werden Arbeitsplätze für etwa 180
Personen und rund 2000 Studenten bieten. In unmittelbarer
Nachbarschaft, in Planegg-Martinsried, soll das Institut
für Zoologie der Fakultät für Biologie angesiedelt
werden, kündigte Zehetmeier an. In späteren
Bauabschnitten sollen dann weitere naturwissenschaftliche
Institute folgen.
PZ-Artikel von Brigitte M. Gensthaler
© 1996 GOVI-Verlag
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