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Kein Parkinson durch Methylphenidat

15.04.2002  00:00 Uhr

Kein Parkinson durch Methylphenidat

von Christian Lahm, Berlin

Hyperaktive Kinder sollten weiterhin mit Methylphenidat behandelt werden. Der weltweit am häufigsten gegen die so genannte Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzte Wirkstoff erhöht nach Meinung von Wissenschaftlern nicht das Risiko, an Parkinson zu erkranken.

Auf einem ADHS-Symposium des Pharmaunternehmens Lilly in Berlin wies der Göttinger Kinder- und Jugendpsychiater, Professor Dr. Aribert Rothenberger, die angebliche Gefahr einer Parkinson-Erkrankung als "weder begründet noch belegt" zurück. Entsprechende Spekulationen des Göttinger Neurobiologen, Professor Dr. Gerald Hüther, seien "total falsch". Sie entbehrten jeder Grundlage. Hüthers bei Ratten-Experimenten gewonnene Erkenntnisse seien in sich widersprüchlich und ließen sich nicht auf den Menschen übertragen. Sie verunsicherten unnötig Patienten und deren Angehörige. Weltweit sei bisher kein einziger Erwachsener mit Parkinson bekannt, der früher unter ADHS litt und mit Methylphenidat (MPH) behandelt wurde, betonte Rothenberger.

In Deutschland sind schätzungsweise 160.000 Kinder an der vor allem genetisch bedingten ADHS erkrankt. Prenatale Alkohol- und Nikotin-Einflüsse, Geburtskomplikationen und chronische Bleivergiftung können die Krankheit begünstigen.

Der Aschaffenburger Kinder- und Jugend-Psychiater, Professor Dr. Götz-Erik Trott, ermunterte Ärzte, ADHS-Patienten frühzeitig mit Medikamenten zu behandeln, die wissenschaftlich gut dokumentiert seien und eine "ausgezeichnete Nutzen-Risiko-Relation" aufwiesen. Therapiemängel im Kindes- und Jugendalter hätten volkswirtschaftliche Langzeitschäden zur Folge.

Als Beispiele nannte der Erlanger Gesundheitsökonom, Professor Dr. Oliver Schöffski, nachweislich schlechtere Schulabschlüsse und eine geringere berufliche Bezahlung. Internationale Studien belegten bei ADHS-Patienten eine deutliche höhere Unfallgefährdung, höhere Scheidungs- und Kriminalitätsraten sowie erhöhte Komorbiditäten. Top

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