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Nitrendipin schützt Nieren nach Transplantation

31.01.2000  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Nitrendipin schützt Nieren nach Transplantation

von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Nitrendipin wirkt nicht negativ auf die Nierenfunktion frisch transplantierter Patienten, die Ciclosporin erhalten. Der Arzneistoff besitzt vielmehr einen geringen, jedoch signifikanten, nephroprotektiven Effekt. Das beobachteten Wissenschaftler, die Nierentransplantierten über 24 Monate den Calcium-Antagonisten verabreichten.

Bei Patienten mit einer frischen Spenderniere steigt der Blutdruck immer dann besonders an, wenn sie mit Ciclosporin behandelt werden. Diese Hypertonie lässt sich mit verschiedenen Antihypertensiva bekämpfen. Unter Ciclosporin kann jedoch auch die glomeruläre Filtrationsrate deutlich sinken. Der negative Effekt auf die Hämodynamik kann durch die gleichzeitige Gabe von Calcium-Antagonisten abgeschwächt werden. Langzeiteffekte sind jedoch bislang nicht untersucht. Ergebnisse aus Tiermodellen lassen sogar vermuten, dass Calcium-Antagonisten die Nierenfunktion verschlechtern.

In einer Studie untersuchten Wissenschaftler daher den Einfluss einer kombinierten Therapie von Nitrendipin und Ciclosporin auf die Nierenfunktion frisch transplantierter Patienten. Dazu erhielten insgesamt 253 Patienten randomisiert, prospektiv, doppelblind zweimal täglich entweder Placebo oder Nitrendipin. Ein Teil der Untersuchten hatte normale, ein weiterer erhöhte Blutdruckwerte. Die normotensiven Patienten erhielten zweimal täglich 5 mg und die hypertensiven zweimal täglich 10 mg Nitrendipin. Ließ sich so der Blutdruck nicht unter den Zielwert von 90 mm Hg (diastolisch) senken, wurde die Dosis bis auf 20 mg (zweimal täglich) gesteigert. Den Therapieerfolg beurteilten die Mediziner anhand des Blutdrucks und des Serumkreatinins; die Beobachtungszeit betrug 24 Monate.

Die Serumkreatinin-Konzentration lag in der Placebo-Gruppe signifikant höher als unter Verum (160,8 versus 148,5). Der Blutdruck der normotensiven Patienten stieg bis zum Ende der Beobachtungszeit signifikant an. Im Gegensatz hierzu unterschieden sich jedoch die Blutdruckwerte der hypertensiven Patienten unter Placebo und Nitrendipin nicht signifikant.

Quelle: Rahn, K. H., et al., Lancet 354 (1999) 1415 - 20. Top

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