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Retinaldehyd soll Hautalterung stoppen

25.11.1996  00:00 Uhr

- Pharmazie

  Govi-Verlag

Retinaldehyd soll Hautalterung stoppen

  Das "Schlüsselmolekül der natürlichen Retinoide" (Vitamin-A-Derivate) soll das Problem Hautalterung in Zukunft vergessen lassen. So war auf einem Fach-Pressegespräch auf dem Deutschen Apothekertag in Leipzig zu hören. Die Rede ist von Retinaldehyd, das beim Vitamin-A-Stoffwechsel in den Keratinozyten eine entscheidende Rolle spielt. Als direkte Vorstufe der Vitamin-A-Säure ist es verantwortlich für die epidermalen Zellvorgänge und damit für die Keratinisierung und Restrukturierung der Epidermis.

Vitamin A (Retinol) ist ein fettlösliches essentielles Vitamin, das mit der Nahrung zugeführt werden muß. Im Körper gelangt es über Leber und Blutbahn in die Keratinozyten, wo es in einer Gleichgewichtsreaktion zum Teil als Retinylester gespeichert und zum Teil über Dehydrogenase in Retinaldehyd umgewandelt wird. Retinaldehyd kann dann enzymatisch in die Wirkform Retinsäure umgewandelt werden. Bei Stoffwechselstörungen und bei alternder Haut ist der Vitamin-A-Metabolismus eingeschränkt. Resultat ist eine verminderte Keratinozytenbiosynthese und damit Zell- und Strukturschäden. Retin- oder Vitamin-A-Säure wird therapeutisch genutzt, beispielsweise bei Akne oder Psoriasis. Die Anwendung zur Prophylaxe oder Behandlung vorzeitiger Hautalterung war jedoch bislang nicht praktikabel.

Die erheblichen Nebenwirkungen bei systemischer Gabe von Retinsäure rechtfertigen ihren Einsatz zur Regeneration von Altershaut nicht. Bei topischer Anwendung bereitet sie Dosierungsprobleme und führt zu Hautirritationen, Austrocknung und Photosensibilisierung. Und auch die hochdosierte systemische Gabe von Vitamin A als Vorstufe von Retinaldehyd und damit von Retinsäure führte nicht zum erwünschten Erfolg. Da auch andere Strategien bislang wenig erfolgsträchtig waren, lief die Suche nach einem effektiven "Hautgenerator" auf Hochtouren. Wenn es gelänge, das Molekül topisch in die Epidermiszellen zu schleusen, sei das eine Möglichkeit, die Vitamin-A-Verstoffwechselung zu Retinsäure anzuregen und so die Keratinozytensynthese zu aktivieren, so der Ansatz. Die praktische Umsetzung scheiterte lange Zeit an der Instabilität der Substanz.

In den letzten Jahren sei es gelungen, das licht- und sauerstoff-labile Molekül durch strenge Lagerungs- und Herstellungsbedingungen in eine galenisch stabile Form zu bringen - in Deutschland seit September als Creme und Gel mit jeweils 0,05 Prozent Retinaldehyd im Handel (Handelsname Ystheal), in Frankreich bereits seit zwei Jahren auf dem Markt. Das Retinaldehyd-Präparat habe eine vergleichbare Hautwirkung wie Retinsäure gezeigt, allerdings ohne Hautirritationen und Photosensibilisierung.

PZ-Artikel von Bettina Schwarz, Leipzig    

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