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Kombiniertes Aspirin gegen Schnupfen

06.10.2003  00:00 Uhr

Kombiniertes Aspirin gegen Schnupfen

von Conny Becker, Düsseldorf

Die kausale Therapie einer Erkältungen ist nahezu unmöglich, da über 200 verschiedene Viren diese auslösen können. Den Symptomen wie Schnupfen, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen setzt Bayer zu Beginn der kalten Jahreszeit ein Kombinationspräparat aus ASS und Pseudoephedrin entgegen.

Wird es draußen kalt, wickeln wir uns in warme Sachen ein. Doch ein wichtiges Glied in der Virenabwehr bleibt weitgehend ungeschützt – die Nase. Eingeatmete, kalte Luft kühlt die Nasenschleimhaut und verringert so ihre Durchblutung, sagte Professor Ronald Eccles aus Cardiff, Großbritannien, auf einer von Bayer unterstützten Veranstaltung in Düsseldorf. Kälte verlangsame sowohl die Schleimproduktion als auch Bewegung und damit Aktivität von Makrophagen und Natürlichen Killerzellen. Zudem trocknet Heizungsluft die Nase aus, und der Schleim reicht nicht, um alle Viren herauszutransportieren – der Wirt bekommt eine Erkältung.

Da sich die zu Beginn auftretenden Halsschmerzen bald mit Schnupfen sowie Kopf- und Gliederschmerzen überlappen, Husten sich jedoch eher gegen Ende einer Erkältung manifestiert, sei es sinnvoll, gegen die Anfangsbeschwerden ein Kombinationspräparat zu nehmen, so Dr. Uwe Gessner von Bayer Vital, Köln. Die zwei Zulassungsstudien zu Aspirin® Complex konnten belegen, dass die Symptome Schnupfen und Schmerzen in der Regel gleichzeitig auftreten. Dabei quälen eine verstopfte oder laufende Nase 80 Prozent, Kopf-, Hals-, aber auch Gliederschmerzen immerhin 60 Prozent der Erkältungspatienten.

644 Personen mit einer Infektion der oberen Atemwege, die an mittelstarken bis starken Halsschmerzen litten, beurteilten in einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblind-Studie, inwieweit der Schmerz reduziert wurde. Verum-Medikation war neben einem Beutel (500 mg ASS und 30 mg Pseudoephedrin/PE) beziehungsweise zwei Beuteln Granulat auch 1000 mg Paracetamol kombiniert mit 60 mg PE, wobei alle drei Vera der Placebogabe signifikant überlegen waren. Die höhere Dosierung ASS/PE war zudem signifikant wirksamer als die niedrigere und auch als die Paracetamol-Kombination. Die Wirkung setzte bei beiden ASS/PE-Dosierungen nach 15 bis 20 Minuten ein und damit deutlich schneller als unter Paracetamol/PE (75 min).

Eine zweite Studie schloss 645 Personen mit mittelstarker bis starker Nasenverstopfung ein und zeigte, dass alle drei Verum-Medikationen nach 30 bis 45 Minuten Placebo signifikant überlegen waren. Wie bei der Schmerzlinderung betrug die Wirkzeit etwa sechs Stunden. Dabei traten in beiden Studien keine schwer wiegenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen auf. Als häufigste Nebenwirkungen gaben die Studienteilnehmer Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrig- sowie Übelkeit an.

 

Steckbrief Bei Aspirin® Complex handelt es sich um ein Granulat, das neben 500 mg Acetylsalicylsäure (ASS) 30 mg Pseudoephedrin HCl als Wirkstoff enthält und in Wasser eingerührt eine milchige Suspension bildet. Die Einzeldosis beträgt ein bis zwei, die Tageshöchstdosis sechs Beutel Granulat.

Während ASS über die Hemmung der Prostaglandinsynthese Schmerzen lindert, Fieber senkt sowie entzündungshemmend wirkt, verengt das α-Symphatomimetikum Pseudoephedrin die Blutgefäße der Nasenschleimhaut und vermindert so die Schleimsekretion.

Zu beachten ist, dass eine systemische Gabe von α-Symphatomimetika den Blutdruck steigern kann und somit bei Hypetonikern und Patienten mit koronarer Herzkrankheit kontraindiziert ist. Da bei Kindern nach ASS-Gabe die Gefahr des Gray-Syndroms besteht, sind keine Studien mit Kindern gelaufen und die Kombination ist für diese nicht zugelassen. Das Präparat sollte nicht länger als drei Tage angewendet werden.

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