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Integrierte Teststreifen verbessern Compliance

16.06.2003  00:00 Uhr
Blutzuckermessgeräte

Integrierte Teststreifen verbessern Compliance

von Elke Engels, Bremen

Trotz Schulung der Diabetiker wird die Blutzuckerselbstkontrolle zu selten oder fehlerhaft durchgeführt. "All-in-one" Technologien sollen die Handhabung der Messgeräte vereinfachen und dadurch die Compliance verbessern.

Durch eine optimale Blutzuckerselbstkontrolle können Folgekomplikationen maßgeblich reduziert werden. Dies belegen zahlreiche Studien, unter anderem die DCCT-Studie (Diabetes Control and Complications Trial). Leider folgen nur circa die Hälfte aller Diabetiker den Empfehlungen ihres Arztes hinsichtlich einer regelmäßigen Blutzuckermessung. "Selbst nach einer Schulung beherrschen 40 Prozent der Geschulten die Blutzuckerkontrolle nicht", so Henning Franke, Leiter des Bereichs Monitoring Systeme, Roche Diagnostics GmbH Mannheim zum Auftakt der 38. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Daraus ergeben sich laut Franke zwei Ansatzpunkte zur Verbesserung der Compliance: zum einen sollte die Schulung individueller gestaltet und die Alltagssituationen des Patienten besser berücksichtigt werden, zum anderen sollte die Anwendung der Testgeräte so einfach wie möglich gehalten werden. Neuere Geräte ermöglichen beispielsweise die vollautomatische Bereitstellung der Teststreifen. Solche Geräte müssen nicht mehr für die Durchführung eines Tests vorbereitet werden, und der Patient spart Zeit. Per Knopfdruck stellt das Gerät automatisch einen Teststreifen zur Messung bereit. Insgesamt werden 17 Teststreifen in einer auswechselbaren Trommel integriert.

"Die Messung hat damit nur noch drei Schritte: Knopfdrücken - Messen - Fertig", so Franke. "Anhand einer Anwendungsbeobachtung, bei der rund 4000 insulinpflichtige Diabetiker in 8 verschiedenen Ländern teilnahmen, konnten wir zeigen, dass durch die Integration der Teststreifen in das Messgerät die Compliance verbessert wird und die Motivation der Patienten steigt." Die Studie wurde von Ärzten und Diabetesberaterinnen in Diabetes-Zentren in den USA, Großbritannien, Italien, Belgien, Spanien, Singapur, Taiwan und Hongkong begleitet. Voraussetzung war, dass die Teilnehmer bisher ein anderes Blutzuckermessgerät als das in der Studie verwendete Accu-Chek Compact® verwendeten und mindestens zweimal täglich eine Messung durchführen. Nach zwei Wochen wurden die Teilnehmer unter anderem zu ihrer Einschätzung bezüglich der Bedienung, des automatischen Teststreifenhandlings, der Gesamtmesszeit und ihrer Compliance befragt. Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer kamen mit der Bedienung des Gerätes gut zurecht, was auch die Ärzte und Diabetesberaterinnen bestätigten. Über 90 Prozent der Diabetiker beurteilten das automatische Teststreifenhandling positiver als das herkömmliche. Circa 70 Prozent gaben an, dass die Handhabung von Blutzuckermessgeräten mit integrierten Teststreifen einfacher und zeitsparender sei und ihre Compliance dadurch verbessert würde.

Trotz der positiven Ergebnisse dürfe man aber nicht vergessen, dass es für die meisten Menschen sehr schwierig sei, ein gewohntes Verhalten zu verändern. Dies könne man bei Rauchern, Übergewichtigen, beim Verhalten im Straßenverkehr und eben auch bei Diabetikern beobachten. Deshalb müsse neben den Blutzuckermessgeräten auch die Schulung durch individuellere Betreuung optimiert werden, was durch verschiedene Computerprogramme bereits realisiert werde.

"Integration ist das Schlagwort zukünftiger Verbesserungen", betonte Franke. So sei denkbar, dass sich die Datenübertragung von Blutzuckermessgeräten via Modem auf die Software des betreuenden Arztes oder Diabetes-Experten durchsetze. Der Diabetes-Experte könne dann die Messungen auf schnellstem Wege analysieren und falls nötig therapeutische Anweisungen geben. Ein anderer Ansatz sei die Integration eines Stechinstrumentes zur Blutabnahme in das Blutzuckermessgerät. "All in one" - integrierte Teststreifen, integriertes Stechinstrument sowie die Möglichkeit der Datenvernetzung - könnte dann das Handling noch mehr vereinfachen und damit die Motivation des Patienten zur Blutzuckerselbstkontrolle steigern. Top

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