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Beta-Carotin: kein Ersatz für Sonnenschutz

17.03.1997  00:00 Uhr

- Pharmazie

  Govi-Verlag

Beta-Carotin: kein Ersatz für Sonnenschutz

  Die perorale Anwendung von Beta-Carotin-Präparaten zum Schutz vor Sonnenschäden ist nicht erst seit gestern bekannt und vor allem bei Sonnenempfindlichen beliebt, um sich angemessen auf den Urlaub auf Mallorca, Teneriffa oder an einem anderen Sommerreiseziel vorzubereiten. Der in Laienkreisen offenbar entstandene Eindruck, daß dies die dermale Anwendung von Sonnenschutzmitteln überflüssig macht, ist jedoch falsch, betont Professor Dr. Hans Konrad Biesalski von der Universität Hohenheim.

Gegen die Empfehlung einer zeitlich begrenzten Beta-Carotin-Einnahme als solche sei nichts einzuwenden. Die Vitamin A-Vorstufe habe durchaus positive Effekte auf die Haut. Aber "Beta-Carotin schützt nicht vor Sonnenbrand und ersetzt damit keineswegs die Anwendung cutaner Sonnenschutzmittel", so Biesalski bei der 56. Zentralen Fortbildung der Hessischen Landesapothekerkammer am 9. März in Gießen.

Richtig sei, daß die Konzentrationen von in der Haut gespeichertem Beta-Carotin unter Sonneneinstrahlung deutlich abnehme und daß man dem durch Beta-Carotin-Zufuhr entgegenwirken können. Richtig sei auch, so die Ergebnisse aus eigenen Untersuchungen, daß bei Personen, die mit der Vitamin-A-Vorstufe behandelt wurden, in den ersten sechs Tagen der Sonnenbestrahlung die Rotwerte der Haut niedriger waren als in der Placebogruppe. Allerdings mit folgenden Einschränkungen: Die besseren Rotwerte wurden nur bei Hauttyp 1 und 2, das heißt bei weniger empfindlichen Personen, erreicht, und auch nur dann, wenn gleichzeitig ein Sonnenschutzpräparat (LSF 15) angewendet wurde.

Weitere positive Aspekte des Beta-Carotins: Es bewirkt einen Anstieg der Langerhans-Zellen in der Epidermis, die durch Sonnenlicht reduziert werden; der Sonneneffekt sei dadurch zwar nicht aufzuheben, aber abzubremsen, so Biesalski. Darüber hinaus wirkt das Provitamin A der UV-induzierten Reduktion von Recall-Antigenen in der Haut entgegen.

"Keine Nebenwirkungen" sind laut Biesalski - wie im übrigen bei allen Vitaminen - nur bei der Zufuhr physiologischer Dosen zu erwarten. Für Beta-Carotin heißt das: 1 bis 3 mg pro Tag über die Nahrung. Bei zum Teil praktizierten Dosierungen bis 30 mg/d oder höher handele es sich eindeutig um therapeutische Mengen, bei denen auch das Risiko von Nebenwirkungen gegeben sei. In diesen Fällen seien die gleichen Kriterien wie für Pharmaka anzuwenden: klare Indikationsstellung und zeitlich begrenzte Anwendungsdauer.

PZ-Artikel von Bettina Schwarz, Eschborn    

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