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COX-2-Inhibitoren erhöhen den Blutdruck

14.02.2005  00:00 Uhr

COX-2-Inhibitoren erhöhen den Blutdruck

von Dagmar Knopf, Limburg

Die Therapie von Rheuma und Arthritis muss seit dem Skandal um Vioxx überdacht werden. Neue Ergebnisse zeigen zusätzlich eine blutdrucksteigernde Wirkung der COX-2-Inhibitoren, die das kardiovaskuläre Risiko erklären könnte.

Ende September nahm das amerikanische Unternehmen Merck, Sharpe & Dohme das heftig umstrittende Schmerz- und Entzündungsmittel Vioxx® vom Markt, nachdem eine Studie ein erhöhtes Herzinfarktrisiko durch die Einnahme des Medikaments festgestellt hatte. Die herzschädigende Wirkung scheint sich, wie weitere Studien zeigen, nicht nur auf den Wirkstoff Rofecoxib zu beschränken, sondern alle selektiven Cyclooxygenase (COX)-2-Inhibitoren zu betreffen. So steigert auch Celecoxib das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um das 2,5fache, wie das nationale Krebsinstitut in den USA ermittelte.

Auslöser könnte ein erhöhter Blutdruck sein, wie die Ergebnisse einer neuen Studie nahe legen (Arch Intern Med., Onlineveröffentlichung vom 14. Februar 2005). In einer Analyse von 19 kontrollierten randomisierten Studien (insgesamt 45.000 Patienten) mit COX-2-Inhibitoren zeigte sich eine blutdrucksteigernde Wirkung der Schmerzmittel um 3,85/1,06 mmHg im Vergleich zum Placebo. Die Blutdruckerhöhung war stärker als bei den früher eingesetzten nicht steroidalen Antirheumatika (NSAIDs) – hier stieg der Blutdruck um 2,83/1,34 mm Hg. Das relative Risiko, unter COX-2-Behandlung im Vergleich zum Placebo einen Bluthochdruck zu entwickeln, betrug das 1,6fache und bei NSAIDs das 1,2fache, war allerdings nicht signifikant.

Tai-Juan Aw und seine Kollegen sahen auch Unterschiede zwischen den Wirkstoffen. Rofecoxib birgt ein höheres Risiko zur Entstehung eines Bluthochdrucks und klinisch wichtigen Erhöhungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks als Celecoxib. Die Autoren raten deshalb zur erhöhten Vorsicht bei der Verordnung der COX-2-Inhibitoren. Die Risiken zwischen verbesserter Gastrointestinalsicherheit müssten gegen die mögliche Entwicklung eines Bluthochdrucks abgewogen werden. Besonders wichtig sei dies bei der Behandlung älterer Menschen. Top

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