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ASS senkt Zahl venöser Thrombosen

29.05.2000  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

ASS senkt Zahl venöser Thrombosen

von Elke Wolf, Dresden

Levodopa gilt als Goldstandard in der Therapie des Morbus Parkinson. Hauptmanko dabei ist jedoch, dass bis zu 80 Prozent der Behandelten unter Dyskinesien leiden. Wichtiges Anliegen der Parkison-Forschung ist es daher, diese ruckartigen, unwillkürlichen Bewegungen, die im natürlichen Verlauf der Erkrankung nicht vorkommen, zu reduzieren. Die aktuellen Daten einer Langzeitstudie mit Ropinirol geben Anlass zur Hoffnung.

Eine multinationale randomisierte doppelblinde Fünf-Jahres-Studie belegt, dass die Gabe des Dopamin-Agonisten Ropinirol (ReQuip®) geeignet scheint, die Dyskinesien zumindest zum Teil zu verhindern oder hinauszuzögern. Das Risiko für Dyskinesien ist besonders niedrig, wenn die Therapie mit Ropinirol als Monotherapie begonnen wird, bei Bedarf aufdosiert und erst danach - wenn nötig - mit L-Dopa kombiniert wird.

Auf einer Pressekonferenz von SmithKline Beecham stellte Professor Dr. Wolfgang Oertel von der Universität Marburg die Studienergebnisse von 286 Patienten mit idiopathischem Morbus Parkinson der Stadien I bis III vor. Die Probanden erhielten entweder L-Dopa oder Ropinirol. Die Mediziner durften Patienten beider Gruppen bei unzureichendem therapeutischen Nutzen jederzeit zusätzlich L-Dopa verabreichen. 47 Prozent der mit Ropinirol Therapierten und 51 Prozent der L-Dopa-Patienten schlossen die Studie ab.

34 Prozent der Patienten blieben der Ropinirol-Monotherapie treu. Bei ihnen traten Dyskinesien deutlich später auf. Die Dyskinesie-Rate unter den Patienten, die während des gesamten Studienverlaufs mit der Ropinirol-Monotherapie auskamen, betrug nach fünf Jahren 5 Prozent. Unter den Probanden, die ohne offene Zusatzmedikation nur mit L-Dopa therapiert wurden, lag die Dyskinesierate bei 36 Prozent. Auch wenn der Dopamin-Agonist mit Levodopa kombiniert wurde, traten motorische Komplikationen seltener auf. In 20 Prozent der Fälle kam es zu Dyskinesien. Zum Vergleich: In der L-Dopa-Gruppe hatte die Aufdosierung des Arzneistoffes eine Dyskinesierate von 46 Prozent zur Folge.

Über die gesamte Studiendauer hatten beide Teilnehmergruppen die Symptomatik gut unter Kontrolle. Ein Drittel der Ropinirol-Patienten kam ohne die zusätzliche Gabe von L-Dopa aus. Bei denjenigen Patienten, die die Studie in Kombination mit L-Dopa fortführten, betrug die L-Dopa-Dosis nur 427 mg/d; unter Levodopa-Monotherapie waren es 753 mg/d. Die durchschnittliche Tagesdosis an Ropinirol betrug 16,5 mg.

Therapie sofort nach Diagnose

Lange Zeit galt L-Dopa als Goldstandard. Das sei aber inzwischen vorbei. Die Parkinson-Therapie befinde sich gerade im Umbruch, speziell bei der Frage, wie Therapiebeginn gestaltet werden sollte, wertete Professor Dr. Heinz Reichmann, Universität Dresden. Vieles deute daraufhin, zukünftig Dopamin-Agonisten dem L-Dopa vorzuzuiehen. Untersuchungen mit der Positronen-Emmissions-Tomographie bei Tieren zeigten, dass dopaminerge Neurone bei Parkinson-Patienten unter Ropinirol-Monotherapie länger überleben als ausschließlich unter L-Dopa. Die Voraussetzung dafür sei allerdings, dass man die Behandlung möglichst früh beginnt.

Auch ob Dyskinesien unter L-Dopa auftreten, hängt eher vom Grad der dopaminergen Denervation und damit vom Krankheitsstadium bei Beginn der L-Dopa-Medikation ab als von der Therapiedauer. Insofern sollte man das partiell Dopamin-entleerte Striatum möglichst frühzeitig mit einem Dopamin-Agonisten stimulieren, sagte Oertel. Top

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