WHO fördert Malariamedikamente |
08.11.1999 00:00 Uhr |
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat gemeinsam mit Vertretern der Pharmaindustrie eine Stiftung zur Entwicklung neuer Medikamente gegen Malaria gegründet. Ziel der Stiftung sei es, die Entwicklung von mindestens einem neuen Malariamittel alle fünf Jahre zu garantieren, erklärte jetzt die WHO in Genf.
In vielen Malaria-Gebieten sind die Krankheitserreger bereits gegen die meisten
gängigen Mittel resistent. Für die Pharmaindustrie lohnt es sich den Angaben zufolge
wegen der geringen Kaufkraft der Menschen in den wichtigsten Malariaregionen aber kaum,
nach neuen Medikamenten zu forschen. Laut WHO erkranken jedes Jahr weltweit zwischen 300
und 500 Millionen Menschen an Malaria. Die Zahl der Toten beziffert die Organisation auf
mehr als eine Million Menschen. Die Stiftung soll nun sicherstellen, dass alle Betroffenen
behandelt werden, auch wenn sie sich die neuen Arzneimittel nicht leisten können. Die
Stiftung mit Sitz in Genf will ihr Geld stets gleichzeitig an mehrere Forschergruppen
verteilen. Für 2000 wurden bereits drei Projekte ausgewählt, die zusammen rund sieben
Millionen Mark erhalten sollen. Als Spender hat die Stiftung Regierungen und humanitäre
Organisationen im Blick.
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