Medizinticker - Archiv |
07.10.2002 00:00 Uhr |
Psychische Störungen bei stillen Kindern werden nach Expertenansicht in vielen Fällen übersehen. „Bei Kindern, die nicht mit ihrem Verhalten stören, fallen Eltern und Lehrern Angstzustände oder Depressionen leider oft nicht auf“, sagte Andreas Warnke, Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg, in einem dpa-Gespräch. So genannte „stille Störungen“ sind Thema einer Tagung in Würzburg mit rund 300 Experten. dpa
In Frankreich ist eine Gentherapie für Kinder mit einer seltenen Immunschwäche-Krankheit abgebrochen worden. Eines der Kinder aus der Gruppe, die in einer sterilen Hülle leben müssen, sei an einer Art Leukämie erkrankt, hieß es nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörden vergangene Woche in Paris. Aus Vorsicht sei dieser klinische Versuch im Necker-Kinderkrankenhaus in Paris abgebrochen worden. Im April 2000 war es französischen Ärzten erstmals gelungen, die ererbte Immunschwäche (DICS X1) durch eine Gentherapie zu korrigieren. Die Gentherapie ermöglicht die Bildung weißer Blutkörperchen und anderer Zellen, die Mikroben und Bakterien abwehren. Die Patienten haben ansonsten keinerlei körpereigene Abwehr - die geringste Infektionskrankheit hat tödliche Folgen. Bisher seien acht Patienten erfolgreich behandelt worden, hieß es nach Angaben der Ärzte. dpa
Das Erbgut des gefährlichsten Malaria-Erregers
Plasmodium falciparum und das der Malaria übertragenden Mücke sind
entziffert. Die Genom-Daten haben zwei internationale Forscherteams in den
Fachzeitschriften Nature und Science vorgestellt. Sie könnten zur
Grundlage für die Entwicklung neuer Medikamente, Insektengifte und
Impfungen werden, hoffen die Wissenschaftler. Der Leiter des Nationalen
Gesundheitsforschungsinstituts (NIH) in den USA, Anthony Fauci, sprach von
einem Meilenstein. dpa
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