Medizinticker - Archiv |
23.06.2003 00:00 Uhr |
In Sachen Acrylamid gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Darauf weist die Universität Köln hin und stützt sich auf erste Ergebnisse von drei Wissenschaftlern, die gegenwärtig das Ausmaß der Aufnahme des als krebserregend eingestuften Stoffes aus Nahrungsmitteln untersuchen. Verglichen mit anderen krebsauslösenden Substanzen in Lebensmitteln ist der Abstand zwischen den Dosen, die im Tierversuch Krebs erzeugen und den Dosen, die der Mensch mit der Nahrung zu sich nimmt, gering. Das betonen Professor Dr. Edgar Schömig und Professor Dr. Uwe Fuhr, beide vom Institut für Pharmakologie der Universität Köln, sowie Professor Dr. Fritz Sörgel vom Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg Heroldsberg. Sei wenden sich damit ausdrücklich gegen wissenschaftlich nicht belegte und schlecht recherchierte Medienberichte, die den Eindruck erwecken, Acrylamid in Lebensmitteln sei ungefährlich. PZ
Menschen, die gleichzeitig hohe Eisen- und hohe Manganwerte aufweisen, erkranken doppelt so häufig an Morbus Parkinson wie Menschen mit niedrigeren Spiegeln. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der University of Washington. Sie untersuchten 250 Parkinson-Patienten und verglichen deren Angaben zu Ernährungsgewohnheiten mit denen von 388 Gesunden. Menschen, die viel Eisen und Mangan aufnahmen, hatten demnach ein 1,9fach höheres Parkinsonrisiko als diejenigen, die geringere Mengen der Metallionen aufnahmen. Wer allein die Essgewohnheiten viel Eisen aufnimmt und zusätzlich Multivitamin-Präparate verwendet, hat sogar ein 2,1fach höheres Risiko für Parkinson. Die Ergebnisse wurden im Wissenschaftsmagazin Neurology (Band 60, Seite 1761 bis 1766) veröffentlicht. PZ
Freizeitjogger laufen Sportmedizinern zufolge oft mit falschem Schuhwerk. Beim 18. Jahreskongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) am Wochenende in München warnten Experten vor Verletzungen durch falsche Laufschuhe. Die Zahl der Überlastungsschäden bei Freizeitläufern nehme ständig zu, heißt es in einer am Sonntag verbreiteten Mitteilung des in Frankfurt am Main ansässigen Verbandes. Die wachsende Zahl der Überlastungsverletzungen sei „nicht nur auf die steigende Zahl der Sportler, sondern möglicherweise auch auf den Gebrauch von falschen oder kaputten Laufschuhen zurückzuführen“, sagte der Münchner Orthopäde Michael Krüger-Franke. dpa
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