Medizinticker - Archiv |
20.05.2002 00:00 Uhr |
Mehr als 20 Millionen Menschen sind in Deutschland gefährdet, durch Pneumokokken zu erkranken. Doch nur 5 bis 7 Prozent innerhalb der Risikogruppen sind bislang durch eine Pneumokokken-Impfung vor invasiven, häufig tödlichen Krankheitsverläufen geschützt. Die Impfrate kontinuierlich zu erhöhen, erklären medizinische Fachgesellschaften und Berufsverbände nun als vorranginges Ziel in einem gemeinsamen Positionspapier, das unter der Schirmherrschaft des Nationalen Referenzzentrums für Streptokokken (NRZ), Aachen, entstanden ist.
Größte Risikogruppe sind die über 60-Jährigen, gefolgt von chronisch Kranken. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut in Berlin empfiehlt die Pneumokokken-Impfung bereits seit fast 20 Jahren für chronisch Kranke und seit 1998 für alle Personen über 60 Jahre. Niedergelassene Ärzte setzen diese Empfehlung allerdings noch zu selten um. Die Folgen: Jährlich sterben in Deutschland etwa 12 000 Menschen an invasiven Pneumokokken-Erkrankungen. Dies hätte in den meisten Fällen durch eine Impfung verhindert werden können, schreibt das NRZ. Das Positionspapier kann angefordert werden bei Circle Comm GmbH, Ober-Ramstädter Straße 96, 64367 Mühltal, Telefon (0 61 51)1 36 99 13, Fax (0 61 51)1 36 99 29, www.circlecomm.de. PZ
Die häufigste Krebserkrankung in Deutschland bei
Männern ist erstmals mit etwa 19 Prozent aller Neuerkrankungen
Prostatakrebs, gefolgt von Lungenkrebs (17 Prozent). Bei Frauen steht wie
gehabt Brustkrebs mit 26 Prozent an erster Stelle, bei 17 Prozent der
Krebs-Neuerkrankungen in der weiblichen Bevölkerung handelt es sich um
Darmkrebs. Die Neuerkrankungsrate insgesamt bleibt bei Frauen etwa
unverändert, bei Männern ist sie seit Mitte der 80er-Jahre leicht
rückläufig. Die Zahlen stammen aus der vergangene Woche
veröffentlichten Broschüre "Krebs in Deutschland - Häufigkeiten
und Trends", die die Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogene
Krebsregister in Deutschland in Zusammenarbeit mit dem
Robert-Koch-Institut (RKI) herausgegeben hat. Die Broschüre ist auf den
Internetseiten des RKI unter www.rki.de/KREBS
veröffentlicht. PZ
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