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Virusinfizierte Zellen abtöten

10.11.2003  00:00 Uhr

Zervixkarzinom

Virusinfizierte Zellen abtöten

PZ  Ein Forscherteam des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg (DKFZ) hat eine Strategie entwickelt, wie mit dem humanen Papillomvirus (HPV) infizierte Zellen zielgerichtet in den Selbstmord getrieben werden können.

Dr. Karin Butz und Professor Dr. Felix Hoppe-Seyler nutzten dafür eine neue molekularbiologische Methode, die RNA-Interferenz. Damit hemmten sie das Virus-Gen E6 und setzten das körpereigene Selbstmordprogramm der Zelle, die Apoptose, in Gang. HPV-positive Zellen können dadurch selektiv vernichtet werden, berichten sie in der Fachzeitschrift „Oncogene“.

HPV-Infektionen gehören zu den wichtigsten Ursachen von Gebärmutterhalskrebs. Bislang sind mehr als 100 Vertreter der Papillomaviren bekannt. Die meisten verursachen harmlose Warzen auf der Haut. Aber zwei gefährliche Vertreter dieser Viren, Typ 16 und 18, sind für rund 70 Prozent aller Gebärmutterhalstumoren verantwortlich. Bisher erfolgt die Behandlung durch Operation oder Laserbehandlung des befallenen Gewebes, was jedoch nicht immer zum Erfolg führt. Das Heidelberger Forscherteam sieht in der Unterdrückung des Virus-Proteins E6 eine neue Chance im Kampf gegen HPV. Top

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