Zell-Labor im Mikrochip |
26.05.2003 00:00 Uhr |
Highlight-Kongress
Wie kann man einzelne lebende Zellen sortieren, drehen und untersuchen, ohne sie zu berühren? Professor Dr. Günter Fuhr aus Saarbrücken hat einen wenige Quadratmillimeter großen Laborchip entwickelt, mit dem dies möglich ist. Seine Forschungsergebnisse wird er während des Highlight-Kongresses am 14. Juni in Gotha vorstellen.
Fuhr, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik in St. Ingbert und Professor an der Universität des Saarlandes, hat auf einem Mikrochip aus Glas und Silizium ein Minilabor gebaut. Durch die Kombination zweier nicht interferierender Kraftfelder (elektromagnetische und optische Felder), die die Zellen wenig belasten, werden Mikropartikel und Zellen bewegt, miteinander in Kontakt gebracht und in Gruppen formiert.
Fuhr und seine Mitarbeiter können sie mit anderen Substanzen oder Zellen in Kontakt bringen, um Reaktionen zu testen, die Differenzierung zu verfolgen und die Kommunikation zwischen Zellen zu beobachten. Wie wichtig die Erforschung der Zell-Zell-Interaktionen ist, verdeutlicht das Immunsystem. Jeder Zellkontakt kann hier eine Kaskade von Reaktionen auslösen. Wissenschaftliche Erkenntnisse erhofft er sich auch in der Tumorbiologie, sobald einzelne Zellen als Auslöser des ungezielten Wachstums identifiziert werden könnten.
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