Pharmazeutische Zeitung online

Stillen fördert Neurodermitis

28.08.2000  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Stillen fördert Neurodermitis

von Christine Ahlheim, Traunstein

Für Kinder von Allergikern wird Stillen als bester Schutz vor atopischen Erkrankungen propagiert. Zumindest bei Neurodermitis scheint hier ein Umdenken angebracht.

Die Vorteile einer ausreichend langen Ernährung des Säuglings mit Muttermilch sind allgemein anerkannt. Insbesondere bei einer atopischen Disposition eines oder beider Elternteile wurde bislang Stillen als vorbeugende Maßnahme empfohlen. Das Auftreten einer Neurodermitis scheint aber durch Stillen eher gefördert zu werden, wie eine Studie aus Oberösterreich zeigt.

Innerhalb der International Study of Asthma and Allergy in Childhood (ISAAC), an der insgesamt mehr als 30.000 Personen teilgenommen hatten, analysierten Wissenschaftler das Stillverhalten der Mütter und das Auftreten atopischer Erkrankungen bei den Kindern bis zum Alter von sechs bis neun Jahren. Das Ergebnis: Das Risiko für ein atopisches Ekzem war bei den gestillten Kindern im Vergleich zu den nicht gestillten Kindern signifikant höher. Um eine Fehlinterpretation zu vermeiden, wurde dabei berücksichtigt, dass Risikokinder länger und häufiger gestillt wurden als nicht gefährdete Säuglinge.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine finnische Studie mit 100 vollgestillten Kindern, die an Neurodermitis litten. Eine strenge Eliminiationsdiät der Mütter zeigte hier einen gewissen Erfolg. Aber erst nachdem die Mütter abgestillt und auf hypoallergene Babynahrung umgestellt hatten, besserten sich das atopische Ekzem und die aufgetretene Wachstumsverzögerung signifikant.

Trotz aller positiven Aspekte des Stillens deutet sich an, dass beim atopischen Ekzem die Nachteile für das Kind überwiegen. Reichen diätetische Maßnahmen der Mutter wie Verzicht auf Milch, Fisch, Zitrusfrüchte und Nüsse nicht aus, so sollte nach Ansicht der Autoren komplett abgestillt werden – vor allem, wenn beim Säugling bereits Wachstumsverzögerungen aufgetreten sind.

Literatur:

  • Zacharasiewicz, A., et al., Atopische Prädisposition des Kinds und andere das Stillverhalten beeinflussende Faktoren. Monatsschr. Kinderheilk. 148 (2000), 343 - 347
  • Isolauri, E., et al., Breast-feeding of allergic infants. J Pediatr 134 (1999), 27 - 32

Top

© 2000 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa