Glutamat ist unbedenklich |
16.06.2003 00:00 Uhr |
So sollte Glutamat bei empfindlichen Menschen das so genannte Chinarestaurant-Syndrom hervorrufen, das sich in Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit sowie Prickeln in Gesicht, Nacken und Schultern äußert. Fallberichte dieser Art stammen allerdings fast alle aus Amerika und nicht aus dem asiatischen Raum, in dem viel größere Glutamatmengen konsumiert werden. Weiterhin ergaben Doppelblindversuche an Personen, die angaben, unter dem Syndrom zu leiden, keine Hinweise auf Glutamat als Ursache der Beschwerden, so das Ergebnis des Expertenkomitees zu Zusatzstoffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Da Glutamat natürlicherweise in fast allen Lebensmitteln vorkommt,
nehmen wir zwischen 8 und 12 g täglich mit der Nahrung auf, informiert die
DGE. Als Neurotransmitter hat die Substanz wichtige Funktionen bei der
Übermittlung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen im Gehirn.
Daher wurden Kindern in den 40er-Jahren zur angeblichen
Leistungssteigerung bis zu 40 g Glutamat täglich über Monate hinweg
verabreicht. Trotz der hohen Dosierung traten keine toxischen Reaktionen
auf. Bei normaler oder glutamatreicher Kost ist bei gesunden Menschen kein
schädigender Einfluss zu erwarten, konstatiert die DGE. Die Gesellschaft
schließt jedoch nicht aus, dass bestimmte Personenkreise empfindlich auf
Glutamat reagieren können. Diese sollten auf die Kennzeichnung der
Lebensmittel achten und glutamathaltige Nahrungsmittel meiden.
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