Arglose Reisende |
03.06.2002 00:00 Uhr |
PZ Etwa 40 Prozent aller Fernreisenden fahren völlig unvorbereitet in den Urlaub, so das Ergebnis einer Umfrage, die Mitte Mai anlässlich des dritten Europäischen Kongresses zur Reisemedizin in Florenz vorgestellt wurde.
Befragt wurden mehr als 600 Flugreisende auf den Großflughäfen in Paris (Charles de Gaulle), London (Heathrow) und München im Auftrag der Europäischen Kommission für Reisen und Gesundheit (ETHAB). Unter den Befragten waren auch viele Familien mit Kindern, die Pauschalreisen nach Tunesien, Marokko oder Thailand gebucht hatten, informiert GlaxoSmithKline in einer Pressemitteilung.
"Die Ergebnisse dieser Umfrage beunruhigen uns sehr", so
Professor Dr. Robert Steffen, Direktor des Zentrums für Reisen und
Gesundheit bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Mitglied von
ETHAB. Vor allem die mangelnden Kenntnisse der potenziellen
Gefahrenquellen seien alarmierend für die Forscher. So wollten nur 9
Prozent der Befragten beim Essen und Trinken vorsichtig sein, und etwa 40
Prozent haben keine Scheu, im Reiseland Wasser aus dem öffentlichen
Leitungsnetz zu trinken. 40 Prozent der Reisenden konsultierten keinen
Arzt vor Reisebeginn, 72 Prozent derjenigen, die einen Arzt aufsuchten,
gingen zu ihrem Hausarzt. Nur 27 Prozent der Befragten, die sich
medizinischen Rat holten, taten dies bereits sechs Wochen vor der Abreise.
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