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Einmal im Monat brennt die Sicherung durch

26.11.2001  00:00 Uhr

Einmal im Monat brennt die Sicherung durch

PZ  Für Monika Z. ist jeder Monat zweigeteilt: In der ersten Monatshälfte ist die 36-Jährige damit beschäftigt, das zu kitten, was in der zweiten Monatshälfte ihrer rasenden Wut zum Opfer gefallen ist: die Beziehung mit ihrem Ehemann, das Verhältnis zu den zwei Töchtern, die Zusammenarbeit mit den Arbeitskollegen. Monika Z. leidet an einer Prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS).

Hinter diesem Wortungetüm verbergen sich Leid und Verzweiflung, mit denen etwa 3 bis 5 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter fertig werden müssen. Es handelt sich dabei um die schwerste Form des so genannten Prämenstruellen Syndroms (PMS), informiert das Pharmaunternehmen GlaxoSmithkline in einer Pressemeldung.

Die körperlichen und seelischen Veränderungen, die in den Tagen "vor den Tagen" rund zwei Drittel aller Frauen empfinden, sind im Vergleich zu PMDS milde. Denn beim Prämenstruellen Dysphorischen Syndrom machen sich Wut und Aggression breit und scheinen die Frauen regelrecht zu überfallen. "Manche Frauen fühlen sich so in die Enge getrieben, dass sie gar an Selbstmord denken. Allerdings kommt das selten vor", berichtet Professor Dr. Anke Rohde von der Bonner Universitäts-Frauenklinik in der Pressemitteilung. Die Ärztin kennt die Auswirkungen des Prämenstruellen Dysphorischen Syndroms auf die betroffenen Frauen und ihren Alltag. In ihre Sprechstunde für gynäkologische Psychosomatik kommen immer wieder Patientinnen, meist im Alter zwischen 30 und 40 Jahren, mit PMDS-Symptomen. Häufig hat ihr Leidensdruck nach der Geburt eines Kindes zugenommen. In den Wechseljahren verblassen die Symptome.

Es hat lange gedauert, bis PMDS als eigenständige Störung anerkannt wurde, die sich mit eindeutigen Kriterien feststellen lässt und die auch behandelt werden muss. "Entscheidend sind die Hauptsymptome Reizbarkeit und große Aggressivität, aber auch Angst und Depression. Manche Frauen verlieren jegliches Interesse an ihrem Alltag, können sich nicht konzentrieren und sind schnell ermüdet. Einige erleben richtige Fressattacken", informiert Rohde. Doch nicht nur das, auch die sozialen Folgen der Störung gehören zur Definition des Syndroms. Wird eine schwere prämenstruelle Störung nicht behandelt, können sich die schwierigen Phasen verlängern. Die Frauen geraten unter Dauerstress.

Viele Faktoren haben Einfluss

Das Prämenstruelle Dysphorische Syndrom entsteht unter dem Einfluss vieler Faktoren. So gelten frühere eigene psychische Erkrankungen oder in der Familie sowie Depression nach einer Geburt als Risiken. Stress und andere Belastungen sind ebenfalls bedeutsam. Darüber hinaus scheint Serotonin ein wichtiger Mitspieler zu sein, heißt es in der Pressemitteilung. Beim Serotonin-System setzt deshalb auch die medikamentöse Therapie an. Leichte prämenstruelle Syndrome lassen sich meist durch Aufklärung, Veränderung des Lebensstils, manchmal auch durch orale Kontrazeptiva beheben. "Zeigen Frauen jedoch schwer ausprägte Symptome, insbesondere Reizbarkeit, Anspannung und Depression, ist nach dem aktuellen Forschungsstand eine medikamentöse Therapie mit einem Antidepressivum empfehlenswert", schreibt Rohde.

Nun soll im Rahmen einer von GlaxoSmithkline initiierten, europaweiten Studie in Erlangen, Bonn, Berlin, Frankfurt, Gießen und München die medikamentöse Behandlung von PMDS mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Paroxetin weiter geprüft werden. Frauen, die in der Nähe von Berlin, Bonn, Erlangen, Frankfurt oder Gießen wohnen und sich für eine Teilnahme an der Studie interessieren, erhalten erste Informationen unter der kostenlosen Telefonnummer (08 00) 60 20 100 (werktags von 9 bis 17 Uhr). Frauen, die im Großraum München wohnen, können sich unter (08 00) 92 88 111 (werktags von 9 bis 17 Uhr) informieren. Top

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