PKV unterstützt Hospize |
03.02.2003 00:00 Uhr |
von Gudrun Heyn, Berlin
Private Krankenversicherungen haben Hospize als Sparfaktoren im Gesundheitswesen entdeckt. Vorreiter ist die Deutsche Krankenversicherung AG (DKV). Seit August 2002 bietet die Versicherung Hospizaufenthalte als Regelleistung. Außerdem fördert sie die Hospizarbeit durch Spenden.
„Wir wollen höchste Qualität zu günstigsten Preisen“, sagte Dr. Jan Boetius, Vorstandsvorsitzender der DKV im Januar bei der Einweihung eines Wohlfühlbades im Lazarus-Hospiz, Berlin. Ein Tag im Krankenhaus für Privatpatienten koste circa 600 Euro, ein Tag auf der Intensivstation 1200 Euro. Dagegen würden bei den Hospizen etwa 225 Euro am Tag anfallen und dies bei voller Kostenübernahme. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen schon lange 80 Prozent der Hospizkosten.
Allein im Jahr 2000 seien deutschlandweit 210.000 Menschen in
Krankenhäusern gestorben. Dieser Zahl stehen nur etwa 2000 Plätze in den
125 deutschen Sterbehäusern gegenüber. „Wir haben derzeit eine absolute
Unterversorgung“, so Boetius. Während heute auf einen Bürger über 65
Jahren vier unter 65 Jahre kommen, wird sich das Verhältnis in den
nächsten 30 Jahren auf eins zu zwei ändern. Die mögliche Zahl pflegender
Angehöriger nimmt damit dramatisch ab. Gleichzeitig steigt die
Lebenserwartung und damit die Wahrscheinlichkeit von Pflegebedürftigkeit.
Dementsprechend wird der Bedarf an Pflegeeinrichtungen und Hospizen in den
kommenden Jahrzehnten stark wachsen, schätzt die DKV. Für Hospize forderte
Boetius daher einen Bedarfsplan, der wie bei den Krankenhäusern eine
flächendeckende Versorgung garantiert.
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